Nach IT-Desaster

Mit sofortiger Wirkung: Sommer verlässt Apobank

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Berlin -

Plötzlicher Abgang bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank): Vorstandschef Ulrich Sommer scheidet mit sofortiger Wirkung aus seinem Amt aus – und schafft laut Bank so die „Voraussetzungen zur weiteren Erneuerung des Vorstands“.

Sommers Vertrag wäre eigentlich erst im Herbst kommenden Jahres ausgelaufen, eine Verlängerung sei aber wohl für beide Seiten ohnehin nicht in Betracht gekommen, berichten Insider. Laut Platow-Brief war das „einst enge Verhältnis“ zwischen Sommer und Aufsichtsratschef Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery „massiv gestört“, nicht zuletzt wegen der Probleme bei der IT-Migration.

Der Aufsichtsrat hat bereits die Suche nach einer Nachfolge eingeleitet. Das gestaltet sich laut Platow-Brief aber nicht einfach, ein beauftragter Headhunter soll sich bereits Absagen eingefangen haben, unter anderem bei Sommers Vorgänger Herbert Pfennig. Bis zur Ernennung eines neuen Vorstandsvorsitzes greifen die geltenden Vertretungsregelungen: Holger Wessling, Finanz- und IT-Vorstand, wird in dieser Übergangsphase die geschäftsführende Koordination der Vorstandsarbeit übernehmen.

Montgomery fand zum Abschied lobende Worte für den bisherigen Vorstandschef: „Ulrich Sommer leistet seit vielen Jahren großartige Arbeit für die Apobank, davon zehn Jahre als Vorstand. Er ist ein herausragender Manager, der die besonderen Anforderungen der Apobank als Bank für Heilberufe und den Gesundheitssektor bestens kennt und versteht. Besonders hervorheben möchte ich deshalb sein erfolgreiches Management zur weiteren Positionierung der Apobank als ‚Bank der Gesundheit‘.“ Unter seiner Führung habe sich die Apobank konsequent weiterentwickelt, und dies trage maßgeblich zu ihrem Erfolg. „Ich möchte mich im Namen des gesamten Aufsichtsrats sehr herzlich bei ihm für die hervorragenden Leistungen und die exzellente Zusammenarbeit bedanken. Für die Zukunft wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg und alles Gute.“

Nicht einfacher macht die Situation die Tatsache, dass der Vorstand zuletzt mehrfach umgebaut worden war: Erst im Frühjahr war Dr. Thomas Siekmann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und langjähriger Finanzvorstand, aus dem Führungsgremium ausgeschieden. Damals hatte es ein regelrechtes Stühlerücken gegeben: Wessling übernahm Siekmanns Ressort; er war seit September 2016 im Vorstand zunächst verantwortlich für das Ressort Großkunden und Märkte gewesen und hatte im Juni 2020 das Privatkundenressort von Olaf Klose übernommen, der wegen der IT-Probleme gehen musste. Jenny Friese, erst seit Januar an Bord, hatte wiederum den Bereich Privatkunden übernommen und das Ressort Großkunden und Märkte an Alexander Müller abgegeben, der seit Februar 2018 als Bereichsleiter Konzernentwicklung bei der Apobank tätig war und neu in den Vorstand berufen wurde.

Laut Platow-Brief steht aber auch an der Spitze des Aufsichtsrats ein Wechsel an – der ebenfalls nicht einfach werden dürfte. Grund seien die Machtkämpfe der drei Berufsgruppen, also Ärzten, Zahnärzten und Apothekern.

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