Generikahersteller

MiP/CNP an Finanzinvestor verkauft

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Berlin -

Der Generikahersteller MiP/CNP hat einen neuen Besitzer. Die beiden bisherigen Eigentümerinnen Ursula Seidel und Gudrun Seegerer haben das Unternehmen an den Berliner Finanzinvestor Capiton verkauft.

Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Genehmigung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Capiton hat weitere Mittel reserviert, um sowohl organische als auch anorganische Wachstumsinitiativen im In- und Ausland zu finanzieren. In Zusammenarbeit mit dem bisherigen Management und erfahrenen Industrieexperten will der Investor die Produktionskapazitäten und die internationale Präsenz nutzen, um die Position des Unternehmens in den Zielmärkten weiter zu stärken.

Neben Antibiotika bietet CNP rezeptfreie Medikamente und Medizinprodukte an. Produziert wird größtenteils in den zwei eigenen Standorten im Saarland. Mit rund 400 Arzneimittelzulassungen und 250 Mitarbeitern generiert die Gruppe Umsätze von mehr als 40 Millionen Euro – davon 26 Millionen Euro in Deutschland – und einen Überschuss von drei Millionen Euro. Die Produkte werden in mehr als 19 Ländern vertrieben; vor allem in Osteuropa und Skandinavien gibt es eigene Niederlassungen.

Hierzulande ist MiP vor allem für Generika wie Amoxi-Saar und Clinda-Saar sowie AHP, Gyno-Mykotral, Hepa-Vibolex Lactuflor und Nitroxolin bekannt. CNP ist in den Apotheken mit Alpha Vibolex und Neuro Vibolex sowie Clindasol, Diarönt, Eubiol, Nilox, Sedaplus, Tetrisal und Vancosan vertreten. Weitere Produkte werden unter der Marke Rosen Pharma vertrieben.

Die Firmengruppe geht auf Chephasaar zurück. Das 1955 von saarländischen Apothekern gegründete Unternehmen hatte sich auf die Produktion von Ausgangsstoffen spezialisiert. Neben der Lohnherstellung wurde Anfang der 80er-Jahre mit dem Vertrieb eigener Präparate ein zweites Standbein aufgebaut.

1987 übernahm Peter Denk den Hersteller. Der 1942 geborene Chemiker aus der Nähe von Rosenheim hatte zuvor als Unternehmensberater gearbeitet und baute die Firma Mitte der 90er-Jahre zu einer Gruppe aus, zu deren Portfolio neben der Lohnherstellung und -forschung auch Management- und Zulassungsdienstleistungen gehörten. Im August 2017 verstarb der Firmenchef; bereits einige Jahre zuvor hatten seine beiden Töchter die Geschäftsführung übernommen.

Capiton ist an anderen Gesundheitsunternehmen beteiligt, darunter der Drogerielieferant Euro Vital Pharma und der Medizintechnikhersteller GPE. Von 2007 bis 2016 gehörte Capiton außerdem der Herstellbetrieb Zytoservice, der im vergangenen Jahr nach einer Großrazzia in die Schlagzeilen geraten war.

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