Bundeskartellamt

Millionenstrafe für Chemiegroßhändler APOTHEKE ADHOC, 07.12.2010 10:08 Uhr

Berlin - 

Das Bundeskartellamt hat gegen zwölf Chemiegroßhändler Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 15 Millionen Euro verhängt. Die Unternehmen sollen über mehrere Jahre ihre Preise und Lieferquoten abgesprochen haben. Betroffen war nur der Großhandel, also keine Direktlieferungen der Chemikalienproduzenten.

Die Bußgelder beziehen sich laut Kartellamt auf sechs verschiedene regionale Kartelle. Die Behörde ermittelt mach eigenen Angaben in diesem Zusammenhang noch gegen 16 weitere Unternehmen. Jetzt habe man den ersten Teil des Gesamtverfahrens abgeschlossen. Folgende Firmen haben bislang Bußgeldbescheide erhalten, zum Teil mit verschiedenen Gesellschaften: BÜFA Chemikalien, CG Chemikalien, Hanke & Seidel, Reher & Ramsden, Solvadis, Stockmeier Chemie (mehrfach), Julius Hoesch, H. Möller, Gebr. Overlack Chemische Fabrik.

Eingeleitet wurde das Verfahren Ende 2006 aufgrund eines Kronzeugenantrags der Brenntag AG. Gegen dieses Unternehmen sei wegen der Bonusregelung deshalb keine Geldbuße verhängt, teilte das Kartellamt mit. Alle weiteren genannten Unternehmen hätten sich im Laufe des Verfahrens zu einer umfassenden Kooperation bereit erklärt. Dies habe bei der Bemessung der Bußgelder entsprechende Berücksichtigung gefunden.

Die Bußgelder sind noch nicht rechtskräftig. Gegen die Bescheide kann beim Oberlandesgericht Düsseldorf Einspruch eingelegt werden. Allerdings wollen alle betroffenen Unternehmen laut Kartellamt die Verfahren einvernehmlich beenden.