MS-Medikamente

Milliardendeal: Sanofi kauft US-Biotechfirma

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Berlin -

Sanofi will mit einer Milliardenübernahme sein Geschäft mit Medikamenten gegen Autoimmunerkrankungen und Allergien stärken. Der französische Pharmakonzern bietet für die US-Biotechfirma Principia 100 US-Dollar je Aktie in bar, was einer Bewertung von insgesamt rund 3,68 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) entspricht.

Die gebotenen 100 Dollar je Aktie entsprechen einem Aufschlag von rund 10 Prozent zum Schlusskurs der Principia-Biopharma-Papiere vom Freitag. Allerdings hatten diese bereits im Juli nach Spekulationen über ein Interesse von Sanofi stark zugelegt. Seither ging es um mehr als ein Fünftel nach oben.

Mit dem Kauf sichert sich Sanofi unter anderem Zugriff auf den Medikamentenkandidaten SAR442168 zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) sowie auf das Mittel Rilzabrutinib, das gegen die Hautkrankheit Pemphigus Vulgaris sowie gegen die Werlhof-Krankheit – eine Blut-Autoimmunerkrankung – getestet wird. Beide Mittel hätten Potenzial und man wolle sie zur Behandlung vieler verschiedener Krankheiten einsetzen, sagte der Forschungs- und Entwicklungschef von Sanofi, John Reed. Mit einem Abschluss des Deals, dem beide Unternehmen bereits zugestimmt haben, wird im vierten Quartal gerechnet.

Damit setzt Sanofi noch stärker auf seine Biotechsparte, die Medikamente gegen seltene Erkrankungen, MS, Krebs, Autoimmunerkrankungen und die Bluterkrankheit anbietet. Hier liefen die Geschäfte zuletzt gut, auch dank des Kassenschlagers Dupixent gegen Hauterkrankungen und Asthma.

Der Fokus auf derartige Gebiete ist Teil des Unternehmensumbaus. So zieht sich Sanofi seit einiger Zeit aus dem rückläufigen Diabetes-Geschäft zurück, auch da die Konkurrenz hier groß ist. Abseits davon arbeiteten die Franzosen – wie so viele Konkurrenten auch - an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Bei dieser Kooperation mit der britischen GlaxoSmithKline ist Sanofi federführend bei der klinischen Entwicklung und der Registrierung. Die Phase I/II soll im September
starten, die abschließende klinische Phase-III-Studie dann zum Jahresende. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnte die Zulassung in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgen. Die beiden Partner beginnen bereits mit der Erhöhung ihrer Kapazitäten und könnten so nach einer Zulassung bis zu einer Milliarde Dosen jährlich herstellen.

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