Pharmakonzerne

Milliardenbelastung bei Novartis

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Berlin -

Dunkle Tage für Novartis in den USA: Nachdem der Schweizer Konzern wegen massiver Produktionsprobleme ein Werk vorübergehend schließen musste, gibt er jetzt die Streichung von rund 2000 Arbeitsplätzen bekannt. Grund sind der Patentverlust für Diovan (Valsartan) sowie die schlechten Ergebnisse einer vorzeitig abgebrochenen Studie zum Einsatz von Aliskiren-Kombinationspräparaten bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenfunktionsstörungen.

 

Der Konzern will vor allem im Außendienst sparen: Dort sollen ab Anfang April 1630 Stellen wegfallen, hinzu kommen etwa 330 Positionen in der Verwaltung. Die betroffenen Mitarbeiter sollen bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützt werden, einigen sollen auch Stellen innerhalb des Konzerns angeboten werden. Erst im Oktober hatte Novartis die Streichung von 2000 Stellen angekündigt.

Die Pläne werden sich in den Zahlen niederschlagen: Waren 2010 vom Umsatz von knapp 51 Milliarden US-Dollar noch 10 Milliarden Dollar als Gewinn übrig geblieben, könnten es jetzt deutlich weniger werden. Novartis schätzt, dass die Restrukturierung rund 160 Millionen Dollar kosten wird. Allerdings sollen schon im kommenden Jahr 450 Millionen Dollar eingespart werden, ein Teil soll bereits 2012 positiv zu Buche schlagen.

Doch es gibt noch mehr Belastungen: Die abgebrochene Studie zu Aliskiren (Rasilez/Tekturna) führt zu außergewöhnlichen Aufwendungen von rund 900 Millionen Dollar, die im vierten Quartal 2011 berücksichtigt werden sollen. Der Konzern hat die Bewerbung für Produkte mit Aliskiren in Kombination mit einem ACE-Hemmer beziehungsweise Renin-Inhibitor bereits gestoppt.

Außerdem belasten abgebrochene Studien für den Thrombozytenaggregationshemmer Elinogrel und für das Nebenschilddrüsenhormon Calcitonin den Konzern mit rund 160 Millionen Dollar im vierten Quartal 2011. Die Kosten für die Schließung des Werks in Nebraska hatte Novartis vor kurzem auf rund 120 Millionen Dollar geschätzt.

 

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