Die Marketing-Gesellschaft Deutscher Apotheker (MGDA), ein Unternehmen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), sah sich als Makler und Dienstleister zwischen Industrie und Apotheke. Das zur Avoxa gehörende Unternehmen stellte unter anderem Herstellern seit 1982 Logos zur Verfügung, die auf deren Apothekenexklusivität hinwiesen. Auch die Agentur für Präqualifizierung (AfP) war hier angesiedelt. Doch das kleine, in Eschborn angesiedelte Unternehmen hat zum Jahreswechsel aufgehört.
Auf der Website des Unternehmens informiert die MGDA: „Sehr geehrte Kunden, Geschäftspartner sowie Lieferanten, die MGDA Marketing-Gesellschaft Deutscher Apotheker mbH hat zum 31.12.2023 ihren Betrieb eingestellt und die Geschäftstätigkeit beendet. Wir bedanken uns für die jahrelange, vertrauensvolle und sehr gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen ein friedvolles und erfolgreiches Jahr 2024.“
Dass das in der Branche bisher wenig bekannt war, spricht für sich. Auch die Website sollte es eigentlich schon gar nicht mehr geben, sie sollte zum 28. Februar abgeschaltet werden. Informiert wurde über das Ende durch Geschäftsführer Oliver Launhardt, der das Amt vor einem Jahr vom Diethard Grundl übernommen hatte.
In Zusammenarbeit mit den Landesapothekerverbänden wollte die MGDA die Apothekerschaft mit gezielten Marketingmaßnamen in ihrer Beratungsfunktion unterstützen, hieß es zum Selbstverständnis. Geld aus der Industrie gab es unter anderem über das Zeichen „Gesundheit nur in der Apotheke“, mit dem seinerzeit etwa 20 Kunden wie Stada, Wick, GSK, Klosterfrau oder Medice mit ihrer Apothekenexklusivität warben. Dienstleistungspartner wie Lauer-Fischer bekamen hingegen das Siegel „Partner der MGDA“ verliehen. Bekommen hat das nur, wer eine Gebühr zahlte.
Für die Apotheken gab es Schulungs- und Marketingaktionen, etwa das Competence Center Natur-Arznei oder das Competence Center für Diabetiker-Betreuung.
Außerdam gab die MGDA regelmäßig einen wenig beachteten OTC-Report heraus. Auch das Projekt Securpharm war hier aufgehängt. 2011 gründete die MGDA die AfP. Mit der Zertifizierungsstelle haben Apotheker:innen derzeit viele Probleme: Seit Monaten wundern sie sich über das rigorose Vorgehen des standeseigenen Unternehmens.
Auch das von der Avoxa betriebene Apotheken Magazin stellt zur Jahresmitte den Betrieb ein. In Eschborn habe man aber direkt neue Stellen für die dort Beschäftigten, hieß es.
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