HeidelbergCement

Merckle zieht sich zurück

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Die angeschlagene Merckle-Gruppe zieht sich beim Zementhersteller HeidelbergCement zurück. Wie der Konzern mitteilte, werden die Merckle-Beteiligungsgesellschaften VEM und Spohn sowie einige Banken Anfang Oktober bis zu 62,5 Millionen Stückaktien zu einem fixen Kaufpreis abgeben - das sind 50 Prozent des bisherigen Aktienkapitals. Dadurch sowie durch eine parallel geplante Kapitalerhöhung könnte der Anteil der Merckle-Gruppe am Konzern von 72,4 auf 15 Prozent sinken. Die Merckle-Ära wäre so gut wie beendet.

Spohn hält derzeit knapp 54 Prozent der Aktien. Durch den Verkauf der Anteile könnte sich auch bei Phoenix die Lage etwas entspannen: Im Juni 2005 hatte Firmenchef Adolf Merckle mehr als die Hälfte der Anteile an Phoenix verpfändet, um seine Beteiligung an HeidelbergCement von 17 auf 57 Prozent aufstocken zu können.

Durch diese Verflechtung geriet auch der Pharmahändler in den Sog der Ereignisse. Spohn sollte bis 2010 das Darlehen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro zurückzahlen; bei Eintritt der Krise standen nach außerplanmäßigen Tilgungen noch 700 Millionen Euro zur Rückzahlung aus. Um zu verhindern, dass Phoenix infolge der Zahlungsunfähigkeit von Spohn an die Banken fällt, mussten die Eigentümerfirmen dem Abkommen mit den Gläubigerbanken beitreten.

Parallel soll Merckle Ende 2008 Finanzmittel aus dem operativen Geschäft von Phoenix abgezogen haben, um Finanzierungslücken bei VEM zu stopfen. Durch den Verkauf von VEM-Anteilen an HeidelbergCement könnten ebenfalls Forderungen beglichen werden. Der Verkauf von Phoenix soll dennoch beschlossene Sache sein: Angeblich hat die Deutsche Bank das Verkaufsmandat bereits übernommen.

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