Kursmanipulation

Merckle verklagt Porsche

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Die Merckle-Gruppe hat beim Landgericht Braunschweig Klage gegen Porsche eingereicht und fordert 213 Millionen Euro Schadenersatz. Das teilte ein Sprecher des Sportwagenherstellers mit und bestätigte damit Informationen der Wirtschaftswoche. Der Sprecher sagte: „Wir halten die Klage für unbegründet und werden uns gegen diese verteidigen.“

Nach der gescheiterten Übernahme von Volkswagen 2009 muss sich Porsche mit mehreren Klagen auseinandersetzen. Investoren hatten damals viel Geld verloren. So auch Adolf Merckle: Er hatte 2008 auf sinkende VW-Kurse gewettet. Tatsächlich stieg aber der Kurs. Weil die Banken nervös wurden, musste Merckle nach einem früheren Bericht der Südwest Presse zur ungünstigsten Zeit aussteigen; als Folge verlor er einen dreistelligen Millionenbetrag. 2009 nahm sich Merckle das Leben.

Im Januar war bekannt geworden, dass die Merckle-Familie Schadenersatzansprüche gegen Porsche in Höhe von 250 Millionen Euro geltend machen wolle. Da es zu keiner außergerichtlichen Einigung kam, hat die Gruppe nun offenbar Klage in Braunschweig eingereicht.

 

 

In Braunschweig sind verschiedenen Medienberichten zufolge mehrere Schadenersatzklagen in Gesamthöhe von rund vier Milliarden Euro gegen Porsche anhängig. Demnach werfen die Kläger Porsche vor, im Zuge der Übernahmeschlacht mit Volkswagen den Kurs der VW-Aktie manipuliert zu haben.

Zudem ermittele die Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Manipulationsverdachts gegen den ehemaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Wie die Wirtschaftswoche online berichtet, will die Staatsanwaltschaft noch in diesem Jahr Anklage gegen Wiedeking erheben.

Zur Rettung des Merckle-Imperiums hatte die Gruppe nur den Generikakonzern Ratiopharm verkaufen müssen. Weil Teva 3,6 Milliarden Euro zahlte, blieb Phoenix am Ende verschont.

 

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