Pharmakonzern

Merck verdient mit OTC dpa, 03.10.2009 11:48 Uhr

Darmstadt - 

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hält trotz Rückschlägen in der Wirtschaftskrise an seinen Wachstumszielen fest. Man plane in allen Geschäftsfeldern Zukäufe und werde das angestrebte Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent im Jahr 2009 erreichen, sagte Vorstandschef Karl-Ludwig Kley der „Wirtschaftswoche“. Daher sei auch kein Personalabbau geplant.

Laut Kley entwickelten sich die Umsätze in den einzelnen Sparten sehr unterschiedlich. Im Pharmabereich liefen vor allem rezeptfreie Medikamente gut, berichtete der Merck-Chef. Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Präparaten laufe weltweit auch ordentlich. „Schwierig ist es immer dann, wenn die Patienten teure Leistungen privat bezahlen müssen.“ Das betreffe beispielsweise Medikamente zur künstlichen Befruchtung.

Zuletzt hatte sich die EU-weite Zulassung des Präparats Erbitux als Medikament zur Behandlung von Lungenkrebs verzögert. Man werde dennoch bereits 2011 damit einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielen, meinte Kley. „Erbitux ist ein Medikament, das bereits bei Darmkrebs und Kopf-Hals-Tumoren zugelassen ist. Lungenkrebs ist ein weiteres Anwendungsgebiet. Ich gestehe, dass uns die Entscheidung überrascht hat.“ Nach dem Einspruch des Unternehmens rechne er mit einer Entscheidung der europäischen Zulassungsbehörde im Frühjahr.

In der Chemiesparte laufen Kley zufolge Chemikalien für Labore oder Nahrungsmittel gut. „Alles, was in Kosmetika oder in Autolacke hineingeht, etwa unsere Pigmente, leidet am Markt“, so der Merck-Chef.

Im zweiten Quartal hatte Merck einen drastischen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 42,4 Prozent auf 184,5 Millionen Euro. Unter dem Strich brach das Ergebnis von Merck um 47,7 Prozent auf 108,5 Millionen Euro ein. Der Umsatz stagnierte bei 1,9 Milliarden Euro.