Pharmakonzerne

Merck: Rote Zahlen sind egal

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Berlin -

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck hat im zweiten Quartal wegen Millionenbelastungen aus seinem Sparprogramm „Fit für 2018“ rote Zahlen geschrieben. Von April bis Juni stand unter dem Strich ein Verlust in Höhe von 60,5 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von 39 Millionen Euro gerechnet. Trotzdem loben Analysten die Zahlen als exzellent.

 

Insgesamt lag der Umsatz im zweiten Quartal bei 2,9 Milliarden Euro. Mit 492 Millionen Euro (plus 9,6 Prozent) wurde am meisten mit dem MS-Medikament Rebif (Interferon beta-1a) erwirtschaftet. Mit dem Krebsmittel Erbitux (Cetuximab) nahm Merck 226 Millionen Euro (plus 7,1 Prozent) ein. Beim Blutdruckmittel Concor (Bisoprolol) ging der Umsatz dagegen um 10 Prozent auf 98 Millionen Euro zurück.

Wegen des Verlusts im zweiten Quartal halbierte sich in den ersten sechs Monaten Ergebnis auf 115 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 7,4 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr ist die Aussicht indes zuversichtlich. Konzernchef Dr. Karl-Ludwig Kley hob die Prognosen für die Gesamterlöse von 10,5 auf etwa 10,7 Milliarden Euro leicht an. Auch das operative Ergebnis soll etwas höher als bisher geplant ausfallen.

Mit dem Sparprogramm ist ein Stellenabbau in allen Geschäftsbereichen geplant. In der größten Sparte Serono wird im kommenden Jahr die Zentrale in Genf geschlossen. Rund 500 Arbeitsplätze sowie 80 weitere an den drei Produktionsstandorten in der Schweiz sollen eingespart werden.

In Deutschland will Merck bei den fast 11.000 Stellen auf betriebsbedingte Kündigungen grundsätzlich verzichten. Details waren bisher für September angekündigt. Weltweit beschäftigte Merck Ende Juni rund 40.000 Mitarbeiter, 591 weniger als Ende 2011.

 

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