Der Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Arzneien an Procter & Gamble hat dem Darmstädter Merck-Konzern im vergangenen Jahr einen deutlichen Ergebnissprung beschert. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um knapp 30 Prozent auf 3,37 Milliarden Euro, wie das Pharma- und Spezialchemieunternehmen am Donnerstag mitteilte
„2018 war für Merck ein Jahr des Übergangs und der Investitionen. Wir haben in einem dynamischen Marktumfeld ein solides Ergebnis erzielt und unsere selbst gesteckten finanziellen Ziele erreicht. Zugleich haben wir die strategische Neuausrichtung von Merck auf innovationsgetriebene Geschäfte weiter vorangetrieben. Durch den Verkauf von Consumer Health haben wir zudem unsere Verschuldung deutlich gesenkt“, sagte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck.
Den Anlegern will der Dax-Konzern eine stabile Dividende von 1,25 Euro je Aktie zahlen. Im Tagesgeschäft war 2018 für Merck gleichwohl ein „Übergangsjahr“. Das Unternehmen hatte vor allem mit asiatischer Konkurrenz für seine etwa in Smartphones und Displays verwendeten Flüssigkristalle zu kämpfen.
Im letzten Halbjahr lief es hier aber besser, weil Kunden in China zeitweise mehr abnahmen. Der Umsatz kletterte auf Jahressicht leicht von 14,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 14,84 Milliarden Euro. Starke negative Währungseffekte drückten jedoch das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) um knapp 11 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro – Analysten hatten mit diesem Rückgang aber gerechnet.
Die beiden neuen Medikamente Mavenclad und Bavencio trugen 2018 signifikant zum organischen Wachstum bei. Die Umsätze mit dem immunonkologischen Medikament Bavencio stiegen 2018 auf 69 Millionen Euro (2017: 21 Millionen Euro). Mit Mavenclad zur oralen Kurzzeitbehandlung von schubförmiger Multipler Sklerose (MS) mit hoher Krankheitsaktivität erzielte Merck 2018 Umsätze von 90 Millionen Euro (2017: 5 Millionen Euro).
Für 2019 erwartet der Konzern ein moderates organisches Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr und einen Anstieg beim bereinigten Ebitda aus eigener Kraft im niedrigen prozentualen Zehnerbereich. Allerdings sollten erneut Währungseffekte die Zuwächse dämpfen.
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