Pharmakonzerne

Merck-Chef für Reform der Energiepolitik

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Dr. Karl-Ludwig Kley, Chef des Pharma- und Chemiekonzerns Merck, sieht die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Chemieunternehmen durch hohe Abgaben gefährdet. „Wir haben hohe Steuern und Sozialabgaben, hohe Lohn- und Ernergiekosten. Irgendwann kommt da der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, sagte Kley der Süddeutschen Zeitung.

Er forderte deshalb eine schnelle Änderung der Energiepolitik: „Nehmen Sie das Gesetz zur Einspeisung der erneuerbaren Energien. Das wird von einigen wie eine Monstranz vor sich hergetragen. In Wirklichkeit brauchen wir eine Reform, und zwar möglichst schnell.“ Lediglich 90 der insgesamt 1600 Chemiefirmen in Deutschland zählten zu den stromintensiven Unternehmen, die von der Abgabe für erneuerbare Energien befreit seien.

Merck gehöre anders als etwa die Deutsche Bahn nicht dazu: „Aber eben diese Chemieunternehmen stehen in hartem internationalen Wettbewerb, nicht die Bahn.“ Kley kritisierte zudem die Innovationsfeindlichkeit in Deutschland: „Das Problem ist ein sich verbreitender struktureller Konservatismus, der nur noch bewahren will, nichts bewegen“. Es gebe enorme Möglichkeiten, in der Medizin und der Chemie Probleme zu lösen. Stattdessen werde aber immer nur über mögliche Neben- und Folgewirkungen geredet. Kley ist seit kurzem auch Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).

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