Pharmakonzerne

Merck-Betriebsrat: Jobabbau ohne Kündigung dpa/APOTHEKE ADHOC, 04.06.2012 12:40 Uhr

Berlin - 

Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck könnte dem Betriebsrat zufolge bundesweit fast zehn Prozent der Stellen ohne Kündigungen abbauen. „Ich rechne damit, dass bis zu 900 Mitarbeiter in Deutschland das Angebot von Altersteilzeit und freiwilligem Ausscheiden annehmen“, sagte Betriebsratschef Heiner Wilhelm. Derzeit liefen die Gespräche mit Mitarbeitern.

Der Personalabbau steht im Zentrum eines Sparprogramms, mit dem der Konzern neu ausgerichtet werden soll. Der Konzernbetriebsrat und die Geschäftsleitung des Familienunternehmens hatten sich vor mehreren Wochen auf ein Eckpunktepapier verständigt. Durch Freiwilligenprogramme sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden - ganz ausgeschlossen hatte die Geschäftsleitung sie aber nicht. Konkrete Pläne für Deutschland wurden noch nicht bekannt. Bundesweit sind etwa 10.600 Menschen bei Merck beschäftigt. Weltweit hat der Konzern mehr als 40.000 Mitarbeiter. Am 20. Juni gibt es in Darmstadt die nächste Betriebsversammlung.

In Deutschland denkt die Geschäftsleitung über eine Verlagerung des Dienstleisters Merck Shared Services Europe nach Osteuropa nach. Damit stünden am Stammsitz Darmstadt 200 Arbeitsplätze zur Disposition. Zudem würden übertarifliche Gehaltsbestandteile sowie die Höhe der Eingruppierung infrage gestellt, sagte Wilhelm. Analysten rechnen mit einem Abbau von weltweit mehr als 2000 Stellen.