OTC-Analgetika gehören zu den wichtigsten Schnelldrehern in der Apotheke. Während in anderen Ländern das schnelle Geschäft im Mass Market dominiert, wird hierzulande das angebotene Spektrum vor allem durch den fachlichen Diskurs geprägt. Kombinationspräparate haben an Bedeutung verloren und machen mittlerweile weniger als ein Viertel des Marktes aus. Unter den Wirkstoffen hat in den vergangenen Jahren Ibuprofen weiter an Bedeutung gewonnen - zu Lasten von Acetylsalicylsäure (ASS). Dagegen hat die Diskussion um Paracetamol dem Abverkauf nicht geschadet.
Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Health wurden 2010 in den Apotheken 112,5 Millionen Packungen OTC-Analgetika im Wert von 516,9 Millionen Euro (Listen-AVP) verkauft. Gegenüber 2008 entspricht dies einem Rückgang von 0,2 Prozent nach Absatz und 2,6 Prozent nach Umsatz.
Am häufigsten abgegeben wurden Präparate mit Ibuprofen (34,7 Millionen Packungen, plus 11 Prozent) und Paracetamol (33,4 Millionen Packungen, plus 20 Prozent). Weil Paracetamol seit April 2009 nur in noch 20er-Einheiten frei verkauft werden darf, wuchs der Umsatz trotz Mengenausweitung nur um 0,8 Prozent auf 57,3 Millionen Euro. Dagegen legte Ibuprofen auch umsatzmäßig um 11 Prozent auf 190,9 Millionen Euro zu.
Deutlich rückläufig entwickelte sich dagegen das Geschäft mit ASS-Präparaten: Mit 11,1 Millionen Packungen im Wert von 58,4 Millionen Euro sanken der Absatz um knapp 22 Prozent und der Umsatz um 17 Prozent. Die Version mit Ascorbinsäure wurde laut Insight Health knapp 9 Millionen Mal (minus 22 Prozent) verkauft; der Umsatz fiel um knapp 18 Prozent auf 69,7 Millionen Euro.
Auch alle anderen Wirkstoffgruppen waren rückläufig: Von Präparaten mit der Kombination ASS/Paracetamol/Coffein wurden 15,3 Millionen Packungen (minus 9 Prozent) im Wert von 77,8 Millionen Euro (minus 2,3 Prozent) verkauft. Diclofenac verlor nach Absatz (3,6 Millionen Packungen, minus 11 Prozent), gewann aber nach Umsatz (31,6 Millionen Euro, plus 14 Prozent). Die Kombination Paracetamol/Coffein ging 2,1 Millionen Mal über den HV-Tisch (minus 18 Prozent); der Umsatz sank um 15 Prozent auf 11,5 Millionen Euro.
Das am häufigsten verkaufte Einzelprodukt ist übrigens Thomapyrin classic, gefolgt von Aspirin plus C, Aspirin und Dolormin.
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