Angesichts zahlreicher Herausforderungen blickt die deutsche Medizintechnik-Industrie skeptisch auf das laufende Jahr. „Viele Unternehmen berichten von massiven Kostensteigerungen, die nun im laufenden Jahr im vollen Umfang spürbar werden, einem zunehmenden Mangel an Fachkräften sowie von anhaltenden Produktionsbehinderungen durch Lieferengpässe, vor allem im Bereich elektronischer Bauteile“, sagte Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik im Industrieverband Spectaris am Montag. Dennoch erwartet er auch 2023 steigende Umsätze.
Das vergangene Jahr war dank eines verhältnismäßig guten Schlussquartals etwas besser als noch im Herbst erwartet ausgefallen: Insgesamt steigerte die Branche ihre Umsätze um 5,4 Prozent auf 38,4 Milliarden Euro. Gut zwei Drittel davon wurden im Ausland erzielt, wo auch das Wachstum etwas höher ausfiel. „Obwohl der Umsatz steigt, sinkt die Ertragslage vieler Medizintechnikunternehmen insbesondere aufgrund der gestiegenen Kosten in allen Bereichen“, sagte Leonhard.
Grundsätzlich sei nach wie vor Potenzial für die Branche vorhanden, betonte Leonhard. „Die Auftragsbücher vieler Hersteller waren zum Jahresbeginn auch aufgrund von Lieferverzögerungen gut gefüllt.“ Aber die Lage werde „immer kritischer“.
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