OTC-Marketing

Nurofen: „Jetzt kaufen!“ bei Apo-Discounter

, Uhr
Berlin -

Reckitt Benckiser (RB) bewirbt seinen Nurofen-Kühlstick derzeit im Internet. Auf Spiegel Online und anderen Internetseiten läuft eine dreiwöchige Kampagne für das Medizinprodukt. Endverbraucher werden dabei über eine Verlinkung direkt zur Versandapotheke Apo-Discounter weitergeleitet.

Die Kampagne läuft noch bis Ende kommender Woche. Auf dem Werbebanner wird der Nutzer direkt aufgefordert: „Jetzt kaufen!“. Mit einem Klick auf die Anzeige gelangt man zu Apo-Discounter von Kirsten Fritsch (Apotheke im Paunsdorf Center, Leipzig); dort kann man den Stick bestellen. Auf der Internetseite der Versandapotheke wird auch das Werbevideo gezeigt, das erstmals vor knapp einem Jahr im TV ausgestrahlt wurde.

Generell werde bei Aktionen immer auf die Nurofen-Website verlinkt, sagt eine Sprecherin. „Ausnahme war dieser Test des Nurofen Junior Kühlsticks, der ein Medizinprodukt ist und exklusiv in Apotheken vertrieben wird.“ Unter den Käufern sei eine extrem hohe Affinität zum Internet festgestellt worden.

Der Kühlstick wurde 2015 eingeführt. Das Creme-Gel mit Arnika- und Ringelblumenaromen soll bei Kindern ab 18 Monaten zur Schmerzlinderung bei leichten Prellungen sowie zur Kühlung bei Insektenstichen eingesetzt werden. Unter der Dachmarke sind für Kinder auch Zäpfchen sowie Schmerz- und Fiebersäfte mit Ibuprofen erhältlich.

RB hat Mitte 2014 den Vertrieb von insgesamt neun Marken wie Nurofen, Dobendan und Gaviscon selbst in die Hand genommen. Davor hatte das Paket 16 Jahre lang der Außendienst von Klosterfrau im Gepäck, dann lief der Vertrag aus. Insgesamt kommt RB in deutschen Apotheken auf Erlöse von 106 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP). Auch Scholl und Durex gehören zum Portfolio.

Auch andere Hersteller setzten in Kampagnen auf Klientel aus dem Internet: Boehringer Ingelheim ließ Kunden auf Spiegel online von einem Thomapyrin-Banner direkt auf den Webshop von DocMorris leiten. Außerdem gab es Beiträge, die als „Spiegel-online-Inhalt präsentiert von Thomapyrin“, aber nicht als Werbung ausgewiesen wurden. Eine Abmahnung gegen den Verlag nahm die Wettbewerbszentrale später zurück. Protina wirbt für Basica gemeinsam mit „Medikamente-per-klick“.

Auf den Produktseiten der Unternehmen wird mittlerweile oft auf beide Vertriebswege hingewiesen, etwa bei der DHU oder bei CP Gaba. Auf der Internetseite von Vagisan von Dr. Wolff wird auf den Vor-Ort- und Online-Vertrieb über Versandapo.de hingewiesen. Bei Dr. Loges konnten Interessenten Probepackungen zum Vorzugspreis über die Stadt-Apotheke in Fellbach bei Stuttgart bestellen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte