Medizinprodukte

Hartmann kann wieder voll liefern

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Berlin -

Vor etwa einem Jahr musste der Medizinproduktehersteller Paul Hartmann gleich zwölf Produkte auf einmal zurückrufen. Betroffen waren sterile Mull-Produkte, insgesamt mehr als 100 Artikelnummern. Die Ursachen waren Mikroperforationen in den Verpackungen. Inzwischen habe man die Produktion umgestellt und die Artikel seien wieder lieferbar, heißt es bei Hartmann.

Die Probleme waren in einem Werk in China entstanden: Kamen verschiedene Faktoren – beispielsweise dünnere Folien, bestimmte Maschinen und ein spezielles Raumklima – zusammen, konnten in den Folien Mikrolöcher entstehen. Betroffen waren beispielsweise ES-Kompressen, Sterilux ES, Telacomp, Telaprep, TelaSet, Telasling und Telasorb. Die Mikroperforationen waren mit bloßem Auge kaum sichtbar.

Das Problem war bei Laboruntersuchungen von Stichproben entdeckt worden. Da die Löcher zu einem Verlust der Sterilität führen können, hatte Hartmann die Produktion gesperrt und die Ware zurückgerufen.„Wir stellen seit 100 Jahren Mullprodukte her, und es gab noch nie einen Rückruf in diesem Ausmaß“, so der Sprecher.

Der Medizinproduktehersteller hat daraufhin ein Bündel an Maßnahmen ergriffen: Für das Werk in China sei eine neue Verpackungsmaschine gekauft worden. Außerdem habe man Veränderungen in der Verpackung vorgenommen und die Produktionszeiten überarbeitet. Auch die Kontrollmechanismen bei der Qualitätsüberprüfung hat Hartmann ausgeweitet.

Mehr kosten sollen die Produkte allerdings nicht: Natürlich werde der Herstellungsprozess durch die getroffenen Maßnahmen teurer, so der Sprecher. Man habe in neue Maschinen investiert und verwende neue Materialien. Diese Mehrkosten sollen allerdings nicht an die Kunden weitergegeben werden.

Die Überarbeitung der Produktionsprozesse hat einige Zeit in Anspruch genommen, so mussten die neuen Maschinen beispielsweise zunächst validiert werden. In der Zwischenzeit versorgte Hartmann den deutschen Markt mit Artikeln, die in einem Werk in Frankreich hergestellt wurden. Das Hochfahren der Produktion habe allerdings eine Weile gedauert, so dass die betroffenen Produkte für kurze Zeit gar nicht verfügbar gewesen seien.

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