Der Medizinprodukte-Hersteller Paul Hartmann hat 2012 seinen Umsatz
gesteigert – zumindest im Ausland. Wegen Rückrufen infolge von
Qualitätsmängeln und Investitionen in Standorte gab es aber einen
Gewinneinbruch. Mit einem Effizienzprogramm sollen Umsatz und Ertrag
nach vorne gebracht werden.
Insgesamt setzte der Konzern 1,8 Milliarden Euro um, das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Während das Auslandsgeschäft um 5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zulegte, stagnierten die Erlöse auf dem heimischen Markt bei 587 Millionen Euro.
Der Großteil der Einnahmen entfällt auf die drei medizinischen Kernsegmente: Der Bereich Wundmanagement legte um 4 Prozent auf 474 Millionen Euro zu, die Sparte Inkontinzenmanagement um 3 Prozent auf 630 Millionen Euro. Mit Desinfektionsmitteln und OP-Einweginstrumenten erlöste Hartmann 379 Millionen Euro, das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Um 6 Prozent auf 277 Millionen Euro wuchs schließlich der Bereich Kneipp und Handelsgeschäfte.
Belastend wirkten sich gleich zwei Rückrufaktionen aus: Hartmann musste 2012 einige Mullprodukte sowie OP-Medizinprodukte vom Markt nehmen. Investiert wurde in die Herstellung von kundenindividuellen OP-Komplettsets am Firmensitz im baden-württembergischen Heidenheim sowie ein Werk für Inkontinenzprodukte im Großraum Moskau. Außerdem wurden die Vertriebs- und Marketingkapazitäten für ein Unterdruck-Wundsystem aufgebaut.
Laut Konzernchef Dr. Rinaldo Riguzzi soll Hartmann 2013 wie im Vorjahr wachsen und wieder profitabler werden. Deshalb steigt schon jetzt die Dividende von 5,30 auf 5,50 Euro. Großaktionär von Hartmann ist mit einem Anteil von 50 Prozent die Schwenk-Gruppe des Ulmer Unternehmers Eduard Schleicher, seinerseits verwandt mit der Familie Merckle.
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