Der Medizinproduktehersteller Paul Hartmann hat im baden-württembergischen Heidenheim ein neues Werk eröffnet. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) war dabei – und lobte das starke Bekenntnis zum Standort Deutschland. Er würdigte die Bedeutung des neuen Werks für die Region: „Die Investition sichert circa 300 Arbeitsplätze am Stammsitz der international erfolgreichen Firma“, so der Minister.
In dem „Medical Innovation Center“ sollen unter Reinraumbedingungen innovative Sortimente zur Wundbehandlung und kundenindividuelle OP-Komplettsets unter einem Dach gefertigt werden. In einem originalgetreu nachgebildeten Operationssaal sollen Kundenschulungen zum praxisgerechten Einsatz der OP-Sets stattfinden.
In das Werk hat Hartmann nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Rund 250 Mitarbeiter sollen dort jährlich rund 93 Millionen Wundauflagen und 700.000 OP-Sets produzieren. Ein Routenzug soll für einen kontinuierlichen Materialfluss in die Fertigung sorgen und die Fertigware abholen.
Konzernchef Andreas Joehle sagte bei der Eröffnungsfeier: „Mit dem Medical Innovation Center schafft Hartmann die erforderlichen Fertigungskapazitäten, um in zwei bedeutenden Geschäftsfeldern des Konzerns auch künftig und noch erfolgreicher zu wachsen.“
Das für das Zentrum verantwortliche Vorstandsmitglied, Dr. Felix Fremerey, will in dem neuen Gebäude Prozesse sichtbar machen. Das Zusammenspiel von Produktion und Logistik soll gezeigt werden. „Gemeinsam mit unseren Kunden entstehen hier innovative Produktideen, die wiederum in die Fertigung vor Ort einfließen.“
Hartmann ist einer der führenden europäischen Anbieter von Medizin- und Hygieneprodukten. Die Schwerpunkte liegen bei der Wundbehandlung, der Inkontinenzversorgung und dem Infektionsschutz. Rund 10.000 Mitarbeiter sind bei Hartmann beschäftigt.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro. Damit liegt der Hersteller auf dem Vorjahresniveau. Auf das Inkontinenzmanagement entfallen 35 Prozent des Gesamtumsatzes, auf das Wundmanagement 27 Prozent und das Infektionsmanagement 22 Prozent.
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