Der Herstellbetrieb Medios hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 1,36 Milliarden Euro knapp verdoppelt. Treiber war die Übernahme des Spezialgroßhändlers Cranach Pharma.
Der Geschäftsbereich „Patientenindividuelle Therapien“ lag mit einem Umsatz von 62,2 Millionen Euro nur auf Vorjahresniveau. Diese Entwicklung ist laut Management strategisch begründet, da man sich in diesem Geschäftsbereich auf höhermargige Produkte fokussiere, die zumeist niedrigere Preise aufwiesen. Folglich stieg das operative Ergebnis (Ebitda) hier um 33,5 Prozent auf 7,9 Millionen Euro und die Ebdita-Marge von 9 auf 10,6 Prozent.
Der Geschäftsbereich „Arzneimittelversorgung“ legte um 129 Prozent zu auf 1,25 Milliarden Euro. Grund für das starke Wachstum war insbesondere die Übernahme von Cranach Pharma und die damit verbundene Belieferung neuer Kunden infolge der Vergrößerung des Partnernetzwerks von Medios sowie der weitere Ausbau des Produktangebots. Das Ebitda des Geschäftsbereichs erhöhte sich um 249 Prozent auf 33,7 Millionen Euro einer Ebitda-Marge von 2,5 Prozent nach 1,6 Prozent im Vorjahr.
Im Bereich „Services“ standen Erlöse von 650.000 Euro und ein Ebitda von minus 3,2 Millionen Euro. Hier wird intern die Entwicklung von Software- und Infrastrukturlösungen verbucht, dazu gehört unter anderem die digitale Plattform Mediosconnect, welche Ärzte, Krankenkassen und spezialisierte Partnerapotheken miteinander verbindet und als Bestell und Abrechnungsportal dient.
Unter dem Strich kletterte das Ergebnis um 34 Prozent auf 7,4 Millionen Euro.
CEO Matthias Gärtner wertet das Jahr 2021 als „vollen Erfolg“. Für 2022 erwarte man weiterhin deutliches Wachstum, insbesondere aufgrund des im Januar übernommenen Netzwerks mit fünf regionalen Herstellbetrieben und Großhandel und Schwerpunkt in Nord-, West- und Süddeutschland. Dadurch wachse das Partnernetzwerk von Medios von derzeit 550 auf dann rund 600 spezialisierte Apotheken.
„Unser Ziel ist es, Synergieeffekte aus unseren Akquisitionen zu realisieren, die Herstellungskapazitäten weiter auszubauen und das Produktangebot zu erweitern“, so Gärtner. „Zudem wollen wir unsere M&A-Aktivitäten fortsetzen, um die Ergebnismarge nachhaltig weiter zu verbessern. Daher denken wir zukünftig auch über Wachstumsmöglichkeiten im Ausland und die Gründung weiterer Geschäftsbereiche nach.“
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Medios mit einem Umsatz zwischen 1,45 und 1,6 Milliarden Euro, also einem Anstieg zwischen 7 und 18 Prozent. Auch das Ebitda soll um 35 bis 51 Prozent wachsen und sich voraussichtlich im Bereich von 52 bis 58 Millionen Euro bewegen. Daraus ergibt sich eine Ebitda-Marge von 3,6 Prozent. Die Prognose basiert auf der gegenwärtig bestehenden Annahme, dass der Ukraine-Konflikt keine signifikanten Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Medios haben wird, berücksichtigt aber mögliche zukünftige Risiken durch eine anhaltend hohe Inflation und Lieferengpässe, sowie einmalige Kosten, die im Rahmen der Integration des Netzwerks und der Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Labore in Berlin im Geschäftsjahrs 2022 entstehen werden.
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