Medios erweitert seinen Aufsichtsrat: Christoph Prußeit tritt am 1. Januar als neuer Chief Innovation Officer (CIO) hinzu. Der bisherige Geschäftsführer von Medios Individual kommt wie Geschäftsführer Schreiner aus der BerlinApotheke. Auf dem neuen Posten verantwortet er vor allem den Geschäftsbereich Herstellung.
Der gerade einmal 30-Jährige begann seine Karriere 2014 als spezialisierter Apotheker in der BerlinApotheke, wo er den Geschäftsbereich Sterillabor übernahm. Mit 150 Mitarbeitern an vier Standorten gehört die BerlinApotheke zu den größeren Verbünden in der Hauptstadt. Der Herstellerbetrieb Medios ging aus dem Verbund hervor.
Seit 2017 ist Prußeit Geschäftsführer der Medios Individual. „Als Manager unserer Tochtergesellschaft verfügt er über umfangreiche Praxiserfahrung in der Zubereitung patientenindividueller Virustatika- und Antibiotikalösungen sowie in der Produktion parenteraler Ernährungslösungen unter strikter Einhaltung höchster Qualitätsstandards“, erklärte Aufisichtsratschef Yann Samson. „Damit bringt er wichtige Kompetenzen in das Vorstandsteam mit ein und kann das Wachstum der Gesellschaft weiter forcieren
Der Vorstand wächst damit auf vier Mitglieder. Neben Prußeit sind noch CEO Manfred Schneider, Finanzchef Matthias Gärtner und Chief Operating Officer Mi-Young Miehler darin vertreten. Schneider ist ehemaliger Inhaber der BerlinApotheke. Seit dem 1. Juni führt seine bisherige OHG-Partnerin Anike Oleski den Verbund alleine.
Medios ist – nach dem Verkauf der Zyto-Sparte von GHD an Zytoservice – einer der beiden großen Player im Bereich der Specialty-Therapien. Im März hatte Medios weitere Geschäftsbereiche der BerlinApotheke übernommen. Konkret wurde die Sterilherstellung nicht-zytostatischer Produkte unter das Dach des Unternehmens gebracht. Im Gegenzug erhielt Schneider noch einmal 900.000 Aktien. Zuvor hatte Medios einen Standort von GHD übernommen. In einem Gewerbegebiet in Charlottenburg sollen noch in diesem Jahr alle Tochterfirmen unter einem gemeinsamen Dach zusammenziehen.
Schneider ist nicht nur Vorstandschef von Medios, sondern mit 56 Prozent auch größter Anteilseigner. Im Oktober hatte er angekündigt, sich von einem größeren Paket trennen zu wollen. Nach letztem Stand wollte er rund 13 Prozent an institutionelle Anleger abgeben, weitere 2 Prozent sollten durch das Management platziert werden. Der Streubesitz sollte so von aktuell 40,5 auf 55,5 Prozent erhöht werden.
Nach wie vor ist aber geplant, den Streubesitz der Gesellschaft, ihre Präsenz am Kapitalmarkt und die Liquidität der Aktien zu erhöhen, indem man „neuen Anlegern, die nach einem Einstieg in die Medios-Aktie suchen, Zugangsmöglichkeiten bietet“. „Dementsprechend soll die beabsichtigte Transaktion gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.“ Um die Tatsache zu bekräftigen, dass es keinen unmittelbaren Bedarf gibt, derzeit Aktien zu verkaufen, habe Schneider eine 90-tägige Veräußerungsbeschränkung unterzeichnet.
APOTHEKE ADHOC Debatte