Medios: Herstellbetrieb mit Apothekenkette Patrick Hollstein, 27.03.2024 08:26 Uhr
Der aus der gleichnamigen Apotheke hervorgegangene Herstellbetrieb Medios ist 2023 erneut stark gewachsen. Dank eines Zukaufs in den Niederlanden sollen die Erlöse auch 2024 weiter steigen.
Der Umsatz stieg um knapp 11 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda stieg ebenfalls um 10,3 Prozent auf knapp 61 Millionen Euro. Für das laufende Jahr wird die Marke von 2 Milliarden Euro angepeilt (1,9 bis 2,1 Milliarden Euro), ein Jahr später soll die operative Marge über 5 Prozent und damit bei mehr als 100 Millionen Euro liegen (rund 110 Millionen Euro).
Wachstum in beiden Segmenten
Wachstum gab es sowohl im Geschäftsbereich Arzneimittelversorgung, also dem unter der Marke Cranach firmierenden Großhandel mit Spezialpräparaten. Hier stiegen die Erlöse um 12 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro und das bereinigte Ebitda um 23 Prozent auf 47 Millionen Euro.
Der Geschäftsbereich Patientenindividuelle Therapien erzielte einen Umsatz von 226 Millionen Euro, was einem Plus von knapp 3 Prozent entspricht. Hier ging die operative Marge um 8 Prozent auf knapp 22 Millionen Euro zurück, was laut Management im Wesentlichen auf einen gesunkenen Rohertrag aufgrund von Hilfstaxenabschlägen bei einigen Wirkstoffen seit September 2022 zurückzuführen ist. Zur Sparte gehört neben der Sterilherstellung auch die Verblisterung, hier hatte Medios Ende 2022 das Blisterzentrum Baden-Württemberg (BBW) übernommen.
Jüngster Zukauf war der Wettbewerber Ceban Pharmaceuticals in den Niederlanden; auf diesen Markt hatte Medios schon vor Jahren ein Auge geworfen. Das Unternehmen hat zwei Herstellbetriebe in den Niederlanden (Breda, Oostrum) sowie eins in Belgien (Wilrijk). Hier werden auch pharmazeutische Wirkstoffe gehandelt, genauso wie an einem weiteren Standort in Barcelona.
Eigene Apothekenkette
Außerdem gehören 23 eigene Apotheken unter der Marke Medsen in den Niederlanden zur Gruppe, insgesamt werden 200 Kliniken und mehr als 3300 Apotheken beliefert. Ceban erwirtschaftet einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro und ein Ebdita von rund 29 Millionen Euro. Der Kaufpreis von knapp 260 Millionen Euro wird zum Teil in Medios-Aktien gezahlt.
„Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2023 haben wir unsere Wachstumsstrategie konsequent weiter umgesetzt und auch im Geschäftsjahr 2023 erneut unsere ambitionierte Prognose erreicht“, so CEO Matthias Gärtner. „Mit der gerade erfolgten Akquisition des niederländischen Compounding-Herstellers und Marktführers Ceban setzen wir eine bedeutende strategische Wachstumsmaßnahme um. Das ist nur der Anfang: Wir wollen in weitere europäische Länder expandieren und in den Markt der personalisierten Medizin eintreten.“