Pharmahandelskonzerne

McKesson: Alles auf Großhandel?

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Berlin -

Weil im Großhandelsgeschäft die Margen nicht stimmen, erwägt der Celesio-Mutterkonzern McKesson den Verkauf einer Sparte. Wie Reuters und das Wall Street Journal (WSJ) berichten, könnte der Bereich „Technology Solutions“ abgestoßen werden.

Der Konzern ringe mit dem Preisdruck im Hauptgeschäft, heißt es. Der US-Großhändler ziehe entweder einen Verkauf der Sparte oder einen Zusammenschluss mit einer anderen Firma in Betracht.

Der Geschäftsbereich EDV/Automatisierung ist das Gegenstück zum Rowa-Mutterkonzern CareFusion, den der McKesson-Konkurrent Cardinal Health vor einigen Jahren ausgegliedert hatte. Mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser in den USA sowie etwa 20 Prozent aller Ärzte nutzen die Technologien und Services des Konzerns. Auch in Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und Neuseeland gibt es entsprechende Niederlassungen.

Der überwiegende Teil des Umsatzes wird allerdings mit dem Großhandel erwirtschaftet: Nur 2,9 der insgesamt 191 Milliarden Dollar entfallen auf den Bereich Automatisierung, das sind 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes.

Als Großhändler gehört McKesson neben Cardinal Health und AmerisourceBergen (ASB) zu den führenden Großhändlern in den USA. Zusammen bringen es die Big Three auf 95 Prozent. Allerdings wurden nach der Übernahme von Alliance Boots durch Walgreens und die strategische Partnerschaft mit ASB die Karten zuletzt neu gemischt. Im März strich McKesson in den USA rund 1600 Stellen oder 4 Prozent seiner Belegschaft, um Kosten einzusparen. Zuvor hatte der Großhändler wichtige Geschäftskunden verlor.

In den USA betreibt McKesson 28 Niederlassungen und zwei Verteilzentren, dazu kommen zwei Fabriken, in denen Arzneimittel im Auftrag von Apotheken konfektioniert werden. Auch in Kanada ist McKesson mit 16 Niederlassungen die Nummer 1; zusätzlich ist der Konzern am mexikanischen Großhändler Nadro beteiligt.

Auf dem Heimatmarkt bietet McKesson Apotheken die Teilnahme am Franchisekonzept Health Mart an. Mehr als 3000 Partner machen heute mit; damit ist Health Mart das viertgrößte Netzwerk des Landes. Eigene Apotheken hatte McKesson vor der Celesio-Übernahme dagegen nicht; allerdings ist der Konzern Nummer 2 im Bereich der Auslieferung komplexer Arzneimittel im Auftrag von Herstellern (Specialty Pharmacy).

McKesson gehört mit seinem US Oncology Network auch zu den führenden Playern in der ambulanten Krebsbehandlung. Landesweit gibt es rund 350 Zentren, in denen 1000 Ärzte praktizieren.

Gegründet wurde McKesson 1833 von John McKesson und Charles Olcott in New York City gegründet. Etwa 20 Jahre später stieg Daniel Robbins als Partner ein, das Unternehmen firmierte fortan unter dem Namen „McKesson & Robbins“. In den Anfängen wurden Arzneimittel noch aus Europa importiert und in die USA verschifft. Kräuter für medizinische Zwecke sowie Wurzeln und Gewürze wurden aus Pennsylvania gekauft. Etwa 20 Jahre später wurden 17 Staaten beliefert.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden andere Großhändler integriert, um ein nationales Netz an Niederlassungen aufzubauen. McKesson und Robbins erschlossen in den Folgejahren weitere Märkte. In den 1960er Jahren fusionierten sie mit einem Milchanbieter, der Unternehmensname wechselte zu „Foremost-McKesson“.

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