Lieferdienst im Insolvenzverfahren

Mayd ist pleite

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Berlin -

Nachdem bereits Lebensmittellieferdienste betroffen waren, scheint es nun auch den Berliner Arzneimittellieferdienst Mayd erwischt zu haben: Mayd habe Insolvenz angemeldet, berichtete zunächst das Branchenportal Capital. Den Unterlagen zufolge wurde gestern das Insolvenzverfahren eröffnet.

Zeitweise sei die App bereits nicht mehr erreichbar, heißt es. Mayd-Chef Hanno Heintzenberg wollte sich auf Anfrage nicht äußern und verwies auf das laufende Verfahren. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde ein Experte für Start-up-Pleiten bestellt.

Mayd hatte zuletzt mit mehreren Gerichtsverfahren zu kämpfen. Kürzlich hatte die Wettbewerbszentrale gegen den Lieferdienst geklagt, da aus ihrer Sicht die Auslieferung an Kund:innen einen „typisch werktäglichen Charakter“ habe, wenn diese am Sonntag auslieferten.

Der Lieferdienst hatte bei seinen Investoren 2022 noch einmal frisches Kapital eingesammelt. Angeblich soll es sich um einen zweistelligen Millionenbetrag gehandelt haben. Zum Start 2021 investierten verschiedene Risikokapitalgeber rund 15 Millionen US-Dollar, Anfang 2022 konnten in einer zweiten Runde noch einmal 30 Millionen Euro eingeworben werden. Damit war das Unternehmen der beiden Gründer Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka von Anfang an deutlich besser finanziell ausgestattet als die Konkurrenz. Zuletzt wurde in mehr als 70 Städten und Ortschaften ausgeliefert.

Mayd bezeichnet sich selbst als Deutschlands bekanntesten Apotheken-Lieferdienst. „Wir arbeiten mit den größten Apotheken in Deutschland zusammen und liefern dir innerhalb von Minuten alle Apothekenprodukte direkt an deine Haustür. Und das an 365 Tagen, von Montag – Sonntag, von 8 Uhr morgens bis 24 Uhr abends“, so die Werbeaussage.

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