Herstellern droht Insolvenz

Maskenproduktion läuft nur langsam an

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Berlin -

Nur einige Hersteller von Schutzmasken fahren angesichts steigender Corona-Infektionszahlen nach Angaben der Branche ihre Produktion wieder hoch. „Wir sehen gerade ein leichtes Wachstum in der Branche. Einige wenige Produktionsanlagen, die zum Teil seit einem Jahr stillstanden, werden wieder angefahren“, sagte ein Sprecher des Maskenverbandes Deutschland. Das gelte allerdings nur für sehr wenige Unternehmen. Der Großteil der 75 vom Verband vertretenden Betriebe stehe weiter kurz vor Insolvenz oder könne Verluste dank anderer Produktionsbereiche querfinanzieren.

„Im Sommer lag die Auslastung der bundesdeutschen Maskenindustrie bei rund 10 Prozent“, sagte Bergmann. „Wir schätzen, dass es zum Herbst 20 Prozent werden. Das ist aber ein Strohfeuer und nicht nachhaltig.“ Nur wenige hätten aufgegeben – auch weil es durch die Förderung eine Bereithaltepflicht für die Maschinen gebe. „Doch sobald die verstrichen ist, wird es zu einer Insolvenzwelle kommen.“ Bergmann zufolge hatte das Bundeswirtschaftsministerium zu Beginn der Pandemie 100 Millionen Euro bereitgestellt, um die Produktion zu unterstützen. Weitere 180 Millionen Euro seien an Privatinvestitionen dazugekommen.

Kliniken wollen keine China-Masken

Als Grund für die derzeitige Zurückhaltung sieht Bergmann die Billig- Konkurrenz aus China. In Deutschland liege der niedrigste Einkaufspreis für eine FFP2-Maske inzwischen bei 30 Cent, aus China liege ein Angebot für 6,8 Cent das Stück vor. Die meisten Behörden und fast alle anderen Großeinkäufer kauften Billig-Masken. Es gebe aber auch etwas Licht. Verbandsmitglieder berichteten, dass vereinzelt große Kliniken inzwischen nur noch deutsche Masken kauften, weil sich das Personal weigere, andere aufzusetzen.

Das Unternehmen TechniSat hatte angekündigt, die Produktion von Schutzmasken wieder anzukurbeln. „Seit Anfang vergangener Woche laufen unsere Maschinen in den Werken in Staßfurt in Sachsen-Anhalt und im sächsischen Schöneck wieder auf Hochtouren“, sagte TechniSat-Chef Stefan Kön. TechniSat mit Stammsitz in Daun (Eifel) ist eigentlich Hersteller für Unterhaltungselektronik.

„Zu Beginn der Pandemie waren Masken Mangelware. Damals bat man uns, bei der Beschaffung von Masken zu helfen, weil wir auch eine Repräsentanz in China haben. Wir haben Masken organisiert, mussten aber feststellen, dass ihre Qualität minderwertig war“, sagte der Geschäftsführer. Zudem seien viele Hersteller damals mit gefälschten Zertifikaten unterwegs gewesen.

Unternehmen erwarten hohe Masken-Nachfrage

„Wenn es wieder zu einem erhöhten Maskenbedarf kommen sollte, sind wir gewappnet“, betonte Kön. „Wir rechnen damit, dass der Bedarf an medizinischen und vor allem FFP2-Masken 'Made in Germany' in den kommenden Wochen stark steigen wird.“ Ausbleibende Importe könnten die Lage auf dem Markt verschärfen. In China etwa würden regelmäßig
Lockdowns verhängt, was die Lieferungen beeinträchtigen könnte.

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