Der österreichische Teehersteller Kottas Pharma hat auf die Kritik an dem neuen Masken-Tee reagiert. Das Familienunternehmen verteidigt das Produkt, wird es aber nicht weiter herstellen. Restbestände sollen abverkauft werden. Vor allem in den sozialen Netzwerken wurde unter anderem moniert, dass mit der Pandemie Geld gemacht werde.
Die Einführung des Masken-Tees wurde gemischt bewertet. Während es auf der einen Seite Lob für die Mischung gab, kritisierten andere das „indirekte Bekenntnis“, dass das Tragen einer Gesichtsmaske „schädlich“ sei. Der Tee sei „zur Pflege von Mund- und Rachenraum“ gedacht, warb der Hersteller. „Wer hat nicht nach längerem Maskentragen (Mund-Nasen-Schutz) ein unangenehmes, raues Gefühl im Hals“, wirbt der Hersteller. Der Tee enthalte Eibisch und Spitzwegerich für die Schleimhäute, Kamille für Mund und Rachen sowie Thymian und Apfelminze für den Geschmack. Er könne auch als Mundspülung verwendet werden.
Jetzt zieht man in Wien die Bremse: „Wir haben nicht beabsichtigt mit diesem Produkt zu provozieren und gesellschaftliche Debatten zum Thema Maskentragen weiter anzuregen. Nichts lag uns ferner als eine bereits bestehende gesellschaftliche Spaltung weiter anzutreiben und aus einer Krise, die vielen Menschen nachhaltig Schaden zugefügt hat, unseren finanziellen Vorteil zu ziehen“, sagt eine Unternehmenssprecherin. „Als Konsequenz werden wir das Produkt Masken-Tee auslaufen lassen. Um Ressourcen nicht zu verschwenden wird der momentane Bestand im Sinne der Nachhaltigkeit noch abverkauft, aber danach nicht mehr neu produziert.“
Kottas ist laut eigenem Bekunden bewusst geworden, mit dem Tee „ein sensibles und kontroverses Thema in der Gesellschaft getroffen“ zu haben. Name und das Bild seien missverständlich gewählt worden. „Die Entwicklung des Masken-Tees basierte auf der Nachfrage von KundInnen nach einem Tee, der gegen ein trockenes Mundgefühl nach langem Maskentragen eingesetzt werden kann. Daraus resultierte eine Zusammenstellung von Kräutern, die die Schleimhäute und Rachenregion pflegt. In keinem Fall war es unsere Intention mit diesem Produkt ein Statement unseres Unternehmens zu der Thematik des Maskentragens herauszugeben oder in die gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema einzusteigen.“
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