Otto-Vorstand

Neuer CEO für Phoenix

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Berlin -

Bei Phoenix gibt es einen überraschenden Wechsel an der Konzernspitze: Sven Seidel wird neuer CEO in Mannheim. Zuerst hatte das Manager Magazin darüber berichtet. Der 45-Jährige kommt vom Versandhändler Otto kommt und übernimmt am 1. November den Posten von Oliver Windholz.

Am Dienstagmorgen hatte Otto bekannt gegeben, dass Seidel aus familiären Gründen um die vorzeitige Beendigung seines Vertrags gebeten habe. „Er wird sich ab 1. November 2019 als CEO einer Unternehmensgruppe mit Headquarter im süddeutschen Raum neuen Herausforderungen stellen“, hieß es.

Seidel war mit Wirkung seit April 2018 im Vorstand von Otto für den Bereich „Multichannel-Retail“ zuständig. Dazu gehörten Unternehmensgruppen wie Crate and Barrel, SportScheck, Manufactum und Frankonia, aber auch die strategische Beratung diverser Stationäraktivitäten großer Omnichannel-Anbieter des Konzerns – von Bonprix bis zur Witt-Gruppe. Darüber hinaus verantwortete er die gesamten Importaktivitäten des Konzerns, die in der Konzerngesellschaft Otto International (OI) gebündelt sind.

Davor war Seidel drei Jahre lang Deutschlandchef von Lidl, für die Schwarz-Gruppe war er bereits seit 2011 tätig. Ab Ende der 1990er Jahre hatte er für die Unternehmensberatungen Porsche Consulting, Deloitte und Arthur Andersen gearbeitet. Seidel hat an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ökonomie studiert.

Otto lobte Seidel als „einen der renommiertesten Handelsmanager Europas“. Aufsichtsratschef Professor Dr. Michael Otto: „Herr Seidel hat in den vergangenen 18 Monaten unseren Retail- und Importgeschäften wegweisende Impulse geben können. Fachlich wie auch menschlich bedauere ich deshalb sehr, dass Herr Seidel sich für eine Herausforderung außerhalb der Otto Group entschieden hat, wenn ich seine familiären Beweggründe auch gut verstehen kann.“

Seidel wird zitiert: „Dieser Schritt fällt mir wirklich schwer, weil ich ein sehr spannendes Unternehmen, ein tolles Aufgabenfeld und Kolleginnen und Kollegen verlasse, die mir ans Herz gewachsen sind.“ Ausschlaggebend für den Wechsel sei seine Familie gewesen, die im süddeutschen Raum verwurzelt sei – und gleichzeitig eine sich bietende „herausfordernde berufliche Perspektive“.

Windholz steht seit 2014 an der Spitze von Phoenix. Er ist seit Beginn seines Berufslebens im Merckle-Imperium tätig: 1992 stieg er als Trainee bei HeidelbergCement ein. In den Folgejahren bekleidete er dort zahlreiche Funktionen vom Vertriebsleiter bis zum Geschäftsführer verschiedener Tochterunternehmen im Baustoffgeschäft. Nach seinem Grundwehrdienst als Fallschirmjäger studierte der geborenen Stuttgarter Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten technischer Vertrieb und Vertriebskommunikation. 2008 übernahm er die Führung von Ratiopharm, nach dem Verkauf holte ihn die Merckle-Familie 2010 zu Phoenix. Dort übernahm er zunächst den Bereich Marketing/Vertrieb. 2013 trat er die Nachfolge von Reimund Pohl an; er ist damit der vierte CEO seit der Gründung.

Ebenfalls im Vorstand sind Helmut Fischer (Finanzen), Frank Große-Natrop (Logistik/Betrieb) und Stefan Herfeld (Einzelhandel). Seit zwei Jahren gibt es eine eigene Geschäftsleitung für den deutschen Markt. Den Beirat leitet Dr. Bernd Scheifele. Der 61-Jährige hatte die Gründung von Phoenix als Anwalt begleitet und später die Leitung von Walter Dobmayer übernommen. Noch bis Jahresende ist er CEO von HeidelbergCement.

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