Festbeträge

Lundbeck bringt Kohlpharma ins Schwitzen

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Seit Anfang Juli gehört das Antidepressivum Cipralex (Escitalopram) zur Festbetragsgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Weil der Hersteller Lundbeck seine Preise nicht gesenkt hat, müssen die Patienten hohe Aufzahlungen leisten. Nur zwei Import-Präparate sind ohne Extrakosten zu haben: Eurim und Kohlpharma bieten das Präparat knapp unter Festbetrag an, sind allerdings seit Tagen nicht lieferbar.

Ganz freiwillig kam die preisliche Sonderstellung nicht: Man habe damit gerechnet, dass der Originalhersteller seine Preise auf die neuen Festbeträge absenke, erklärte ein Sprecher von Kohlpharma. Um nicht am Ende teurer dazustehen als das Original, habe man vorsorglich die eigenen Preise unter Festbetragsniveau gesenkt und dabei sogar in Kauf genommen, die vorhandenen Cipralex-Bestände sogar mit Verlust abverkaufen zu müssen.

Doch die Rechnung ging nicht auf: Statt die Preise zu senken, reichte Lundbeck Klage gegen den Festbetrag ein. Beim Landessozialgericht Berlin will man nun prüfen, ob die Erstattungsgrenze während des Hauptsacheverfahrens außer Kraft gesetzt wird.

Kohl will daher jetzt nachziehen und zum 1. August seine Preise wieder anheben. Ab wann der Reimporteur wieder lieferfähig ist, steht allerdings noch nicht fest. Laut Sprecher dürfte es sich dann aber nur um wenige Tage handeln. Dann könnten die Importeure die Mehrkosten im Wettbewerb nutzen: ACA Müller, CC Pharma, Pharma Gerke, Mevita, Beragena, Emra und Pharma Westen sind seit Juli für den Patienten wenigstens etwas billiger zu haben als das Original.

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