Dr. Kristian Ruepp hat die Seiten gewechselt. Der Apotheker ist vom Generikahersteller Aristo zurück in die Lohnherstellung gewechselt. Seit September ist er Geschäftsführer von Alfred E. Tiefenbacher (AET).
Ruepp war seit Anfang 2015 Geschäftsführer bei Aristo. Der Apotheker übernahm die Aufgaben von Stephan Walz, der das Unternehmen der Strüngmann-Familie 2015 nach 14 Jahren an der Spitze verlassen hatte. Ruepp leitete zuvor bei Aristo den Bereich Geschäftsentwicklung. Er war 2006 als Produktionschef zur Firmengruppe gekommen, davor hatte er drei Jahre lang als Qualified Person für den Berliner Lohnhersteller Dragenopharm gearbeitet.
Jetzt ist Ruepp wieder für einen Lohnhersteller tätig. AET wurde 1963 in Hamburg gegründet. Das Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern im Bereich der Arzneimittelentwicklung und -zulassung und hat rund 100 selbstentwickelte Generika im Sortiment. Wichtigster Markt ist Europa; AET hat zudem fünf Niederlassungen unter anderem in China und den USA. Im indischen Hyderabad unterhält die Firma einen Standort für galenische Entwicklungen von Generika; auch an Biosimilars wird geforscht. Ausländische Hersteller werden bei Produkteinführungen in Deutschland unterstützt. Der Hersteller Delorbis aus Zypern wurde 2009 übernommen. Damals hieß es, habe man sich einen zuverlässigen Partner für Herstellung, Verpackung und Analytik in Südeuropa gesichert.
Das Unternehmen stellt einem Anteil von 73 Prozent vor allem Tabletten und Kapseln her. 10 Prozent entfallen auf Lösungen für Augenpräparate, 8 Prozent auf spezielle Technologien wie Pflaster. Jährlich werden zwischen zehn und 15 neue Produkte entwickelt. Aktuell hat der Dienstleister 100 Dossiers und 40 Produkte in der Pipeline.
Aristo wird die offene Stelle zunächst nicht neu besetzen. Die drei verbleibenden Geschäftsführer – Dr. Stefan Koch (Vorsitzender), Dr. Sabine Brand (Produktion/Qualitätskontrolle) und Anton Karremann (Finanzen) – teilen sich die Aufgaben untereinander auf. Die Firma wurde 2008 gegründet und geht auf mehrere Unternehmen wie die bereits 2001 übernommene Hildener Firma Lindopharm des Privatgroßhändlers „von der Linde“ zurück.
2006 wurde das Berliner Traditionsunternehmen Steiner Arzneimittel (Sedariston, Sogoon) gekauft, im Sommer desselben Jahres folgte Pharma Wernigerode (Kamillan, Parodontal, Imidin). Mit Rabattverträgen erzielte Aristo einen großen Wachstumsschub; die Firmengruppe ist heute bei allen großen Kassen vertreten.
Die Firmengruppe verfügt über vier Produktionsstandorte, zwei in Berlin, einen in Hilden und einen in Wernigerode. Dazu kommt der 2011 von Grünenthal übernommene spanische Lohnhersteller Laboratorios Medicamentos Internacionales (Medinsa). Hierzulande wurde Anfang des Jahres bei Esparma der Rotstift angesetzt. 60 Stellen wurden beim dem Pharmalogistiker und Verblisterer gestrichen, da der Mutterkonzern die Fertigung der Blister auf andere Standorte verlegt.
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