Jeden Tag sammeln sich in Apotheken größere Summen Bargeld. Viele Kunden zahlen immer noch bar. Auf der anderen Seite schließen viele Geschäftsbanken aus Kostengründen ihre Filialen. Damit wird es vor allem für Apotheken auf dem Land immer schwieriger, ihr Bargeld aufs Konto zu transferieren. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) reagiert jetzt darauf und hat vor zwei Monaten einen Bargeld-Abholservice aus der Taufe gehoben.
„Der Apothekenservice ist ein exklusives Angebot für selbständige Apotheker. Als Kunden der Apobank können Sie Banknoten und Münzgeld für die Einzahlung auf Ihr Konto regelmäßig von einem Werttransportunternehmen abholen lassen“, so Bernhard Koelmer, Regionalleiter der Apobank in Erfurt. „Wir bieten den Service als Pilotstandort schon seit einigen Monaten unseren Kunden an, und die Erfahrungen sind bisher positiv.“ Insbesondere für Apotheken mit sehr hohem Bargeldaufkommen ist unser Apothekenservice eine attraktive Alternative.“
Die Apotheker können den neuen Service der Apobank auf ihre Bedürfnisse zuschneiden: Die Anfahrt eines Werttransporters einmal pro Monat kostet 40 Euro, die 14-tägige Anfahrt 80 Euro pro Monat. Wer wöchentlich sein Bargeld abholen lassen möchte, muss 140 Euro pro Monat bezahlen, zwei Anfahrten pro Woche kosten 240 Euro pro Monat. Die Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer.
Die Apobank kooperiert mit regionalen Werttransportunternehmen: „Mit deren Hilfe wird das Geld absolut sicher abgeholt. Anschließend wird das Geld für die Einzahlung aufbereitet und taggleich auf das Apotheken-Konto gebucht“, so Koelmer. Die Gebührenabrechnung erfolgt monatlich über das bei der Registrierung angegebene Konto.
Der neue Service der Apobank befindet sich noch in der Startphase. Über das zugehörige Online-Portal können auch Banknoten und Münzrollen geordert und in die Apotheke geliefert werden: „Die Kosten zur Bearbeitung des eingezahlten Bargeldes sowie der ausgelieferten Münzrollen und Banknoten übernimmt die Apobank“, so Koelmer.
Als bequeme Alternative zum neuen Bargeldservice sieht die Apobank die intensivere Nutzung von bargeldlosen Zahlungssystemen. „Das könnten Apotheker aktiver anbieten“, berichtet Koelmer. Dabei liegen die Vorteile des bargeldloses Bezahlens in der Apotheke auf der Hand: geringer Bargeldbestand, einfache und schnelle Abwicklung, bessere Liquidität auf dem Konto, Kostenersparnis bei Rechnungsversand und Mahnwesen und leichte Kontrolle der Zahlungseingänge. Außerdem sei den meisten Kunden das Verfahren bekannt.
„Apotheker hätten dann weniger Aufwand, ihren Kassenbestand jeden Abend zu zählen, wie es die Regeln der Kassenprüfung verlangen. Sie müssten weniger Bestände zur Bank bringen und das Geld wird dem Konto sofort gutgeschrieben“, so Koelmer. Damit könne der Apotheker seine Liquiditätskosten im Monatsablauf optimieren.
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