Drogerieketten

Linke wollen Schlecker retten

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Berlin -

Überraschende Unterstützung für Schlecker: Aus Sicht der Linksfraktion ist die Forderung des Betriebsrats der Drogeriekette nach Staatshilfen berechtigt. Wie die Arbeitnehmer haben auch die Linken die Landbevölkerung im Blick: „Das könnte ein wichtiger Beitrag sein, eine wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sicher zu stellen, was in vielen dünner besiedelten ländlichen Regionen oft nicht mehr ausreichend der Fall ist“, sagte Sabine Zimmermann, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Im Gegenzug sollen die Mitarbeiter mehr Rechte bekommen.

 

„Die Bundesregierung muss die Möglichkeiten von Staatshilfen ernsthaft prüfen und sich mit den Ländern und Kommunen beraten“, sagte Zimmermann. Der Rückzug des Einzelhandels aus ländlichen Regionen habe bereits in den letzten Jahren dazu geführt, dass sich die Versorgungssituation verschlechtert habe.

Allerdings fordert Zimmermann, dass die Mitarbeiter der angeschlagenen Drogeriekette nach einem staatlichen Eingriff mehr Rechte erhalten: „Jedwede Hilfen sind an die Bedingungen zu knüpfen, dass die Beschäftigten über den weiteren Weg des Unternehmens tatsächlich mitbestimmen können und Arbeitsplätze und Filialen erhalten bleiben.“

Gegenüber dem Manager Magazin hatte die Rechtsanwältin des Schlecker-Betriebsrates argumentiert, dass die Landfilialen der Drogeriekette unverzichtbar für die Grundversorgung seien. Mit Zuschüssen aus öffentlichen Kassen könnten viele der Dorfläden gerettet werden. Auch der baden-württembergische Wirtschaftsminister Nils Schmid und die mecklenburgische Gesundheits- und Sozialministerin Manuela Schwesig (beide SPD) hatten sich zuvor für eine Rettung der Drogeriekette ausgesprochen.

 

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