Apothekenkooperationen

Linda: Vongehr wird Aufsichtsratschef

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Berlin -

Drei Jahre nach seiner Ernennung zum Vizepräsidenten des Marketing Vereins Deutscher Apotheker (MVDA) wird Dirk Vongehr jetzt auch Aufsichtsratschef bei Linda. Er will die Kooperation wieder voranbringen.

Alle 250.000 Stammaktien von Linda werden vom MVDA gehalten; daneben gibt es knapp 24.000 stimmrechtslose Vorzugsaktien, die die einzelnen Mitglieder zeichnen können. Entsprechend entsendet der Verein satzungsgemäß zwei Mitglieder im Aufsichtsrat, seit 2021 sind das MVDA-Präsidentin Gabriela Hame-Fischer und ihr Vize. Jetzt übernimmt Vongehr allerdings den Vorsitz im Kontrollgremium, da Rainer Kassubek sein Amt auf eigenen Wunsch altersbedingt zum Ende der Amtsperiode niedergelegt hat. Er hatte das Amt 2012 von Detlev Bisterfeld, ehemaliger Finanzvorstand der Phoenix, übernommen.

Neu im Aufsichtsrat vertreten ist Dr. Holger Wicht, Vongehrs Vorgänger als MVDA-Vizepräsident. Weitere Mitglieder sind der frühere Phoenix-CEO Reimund Pohl, der ebenso wie der Steuer- und Insolvenzrechtler Professor Dr. Jan Roth (Wellensiek Rechtsanwälte) wiedergewählt wurde.

„Ich freue mich sehr über die Wahl zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates und das damit mir entgegengebrachte Vertrauen“, so Vongehr. „Gleichzeitig möchte ich mich bei Rainer Kassubek für seine großen Verdienste bedanken. Er hat maßgeblich an der Erfolgsgeschichte des MVDA und der Linda AG mitgeschrieben.“

Herausfordernde Zeiten

Vongehr übernimmt in herausfordernden Zeiten, denn der Aderlass bei den Mitgliedern hat auch in der Bilanz seine Spuren hinterlassen. Zum zweiten Mal in Folge schloss die AG mit einem Fehlbetrag ab; immerhin konnte dieser von mehr als 900.000 Euro auf rund 100.000 Euro reduziert werden, was als „noch zufriedenstellend“ angesehen wird. Insgesamt werde die Lage als „akzeptabel“ bewertet.

Daher verzichtet der MVDA erneut auf eine Gewinnausschüttung, nur Vorzugsaktionäre sollen eine Dividende von vier Euro je Aktie erhalten. Der verbleibende Bilanzüberschuss in Höhe von knapp 5 Millionen Euro bleibt damit zur finanziellen Stärkung in der Gesellschaft.

„Das Geschäftsjahr 2022/2023 war von wichtigen strategischen Entscheidungen geprägt“, betonte Finanzvorstand Dr. Christian Beyer. „Hinsichtlich aktueller Themen wie Arzneimittelengpässen, Personalnot und Sparplänen der Politik ist es umso wichtiger, unsere Apothekerinnen und Apotheker im Rahmen unserer Kooperation tatkräftig zu unterstützen.“

Zuwachs bei Mitgliedern

Obwohl die Gesamtzahl an Apotheken sinkt, erwartet der Vorstand in den nächsten Jahren – auch dank der Zusammenarbeit mit Phoenix – wieder eine Zunahme an Mitgliedern und damit einhergehend eine „noch größere Marktbedeutung“.

„Die Zeichen stehen für uns weiterhin auf Wachstum“, erklärt Vorstandssprecher Volker Karg. „Das im vergangenen Jahr zusammen mit unserem strategischen Partner Phoenix eingeführte niederschwellige Linda-Partnermodell trägt dazu bei, Apothekerinnen und Apotheker für die Linda-Familie zu begeistert und zu gewinnen.“ Aktuell gehören rund 550 Premium- und etwa 4200 Partnerapotheken zu Linda.

Attraktiver werden soll die Kooperation auch durch das Innovationsprogramm „Vision L“. „In enger apothekerlicher Zusammenarbeit erarbeiten Expertengremien gezielt Leistungen, um die Vor-Ort-Apotheken erfolgreich in die Zukunft zu begleiten“, so Karg.

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