Apothekenkooperationen

Linda 24/7: Einführung verzögert sich

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Berlin -

Vor zehn Monaten kündigte Linda an, Amazon mit „digitalen Filialen“ Konkurrenz machen zu wollen. Die Einführung lässt aber noch auf sich warten.

Mit Linda 24/7, so der interne Name des Konzeptes, sollen Kunden ihre Medikamente online vorbestellen und dann in der Lieblingsapotheke abholen. Wer will, kann sich die Ware auch nach Hause liefern lassen. Bei der Umsetzung arbeitet die Apothekenkooperation mit Payback, Phoenix und ADG zusammen. Die Vernetzung der Partner bei einem so großen Projekt sei „herausfordernd“, heißt es von Linda.

Mit ADG arbeitet man derzeit an der Ausgestaltung der digitalen Filiale. Auf den 18 regionalen Mitgliederveranstaltungen Ende 2017 holte sich Linda dazu Feedback von seinen Mitgliedern ein und will dieses jetzt in das Konzept einfließen lassen. Das koste nochmals Zeit, was man bereits frühzeitig intern kommuniziert habe. Die Erkenntnisse aus fortlaufenden Verbrauchertests fließen ebenfalls in die Entwicklung ein. Man habe zudem einen „äußerst konstruktiven“ Austausch mit der Wettbewerbszentrale gehabt. „Immer mehr Linda Apotheken unterzeichnen die erforderlichen Verträge, starten mit der individuellen Aufbereitung ihrer Click & Collect Shops und gehen sukzessive online“, so eine Specherin.

Bisher haben über 450 Apotheken die Verträge unterzeichnet. Die Endverbraucher-Vermarktung soll starten, wenn 600 Apotheken mit digitalen Filialen live sind. Eine eigene Linda-App ist ebenfalls in Planung. Damit soll die Rezeptvorbestellung erleichtert werden und eine sichere Kommunikationsplattform für Apotheker und Kunden zur Verfügung gestellt werden. Diese müssten dann nicht mehr WhatsApp nutzen.

Schnelligkeit ist der Schlüssel zum Erfolg, immerhin liefert Amazon Prime Now in München schon innerhalb einer Stunde. Wer bis 12 Uhr bestellt, hält seine Ware ab 16 Uhr in den Händen, so das Versprechen von Linda 24/7. Es stehe aber jeder Apotheke frei, je nach Liefersituation noch schneller zu reagieren. 50 Prozent der Mitglieder könnten vermutlich schon innerhalb von zwei Stunden liefern. Die schnelle Verfügbarkeit der Medikamente soll Phoenix sicherstellen.

Die Kooperation mit Payback soll garantieren, dass das Angebot der Apotheken gefunden wird. Linda will daher die Website sowie die Vermarktungsinstrumente des Bonusprogramms nutzen. Später soll auch die Linda-Website mit Gesundheitsinformationen potenzielle Kunden erreichen. Hier eröffnet sich auch eine neue Möglichkeit der Zusammenarbeit mit der Industrie, die man in Köln nutzen will. Schließlich soll es ein gezieltes Suchmaschinenmarketing geben.

Linda hatte mit Orderlinda vor einigen Jahren bereits ein ähnliches Konzept am Start, das allerdings floppte. „Entscheidend ist, dass die Apotheken dem System vertrauen“, weiß Jürgen Lutsch, der im MVDA-Vorstand für die Bereiche Medien und Kommunikation zuständig ist. Die Resonanz der Mitglieder sei positiv, weil sie vom Nutzen überzeugt seien. „Wir sind überzeugt, dass Linda 24/7 viele Dinge im Apothekenalltag erleichtern wird.“

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