Der Pharmakonzern Eli Lilly musste im vergangenen Jahr Gewinneinbußen hinnehmen: Unterm Strich konnte der Hersteller 4,4 Milliarden US-Dollar (rund 3,4 Milliarden Euro) verbuchen, 14 Prozent weniger als in 2010. Patentabläufe beim Neuroleptikum Zyprexa (Olanzapin) und beim Zytostatikum Gemzar (Gemcitabin) sowie Gesundheitsreformen in den USA machten dem Konzern zu schaffen.
Im September lief der Patentschutz für Zyprexa in Deutschland aus, Ende Oktober in den USA. In Spanien, Bulgarien, Ungarn und in der Slowakei hatten Generikahersteller bereits Ende April Olanzapin-Präparate auf den Markt gebracht. Weltweit sank der Umsatz mit Zyprexa um 8 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar, in den USA um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar.
Die Umsätze mit Gemzar brachen um 61 Prozent auf 452,1 Millionen Dollar ein. Höhere Herstellerrabatte schlugen mit rund 410 Millionen Dollar zu Buche, der Konzern schätzt den mit den Reformen verbundenen zusätzlichen administrativen Aufwand auf 180 Millionen Dollar.
Insgesamt setzte Lilly 24,3 Milliarden Dollar um (plus 5 Prozent). Neben Zyprexa steuerten vor allem Cymbalta (Duloxetin) mit 4,2 Milliarden Dollar (plus 20 Prozent), Alimta (Pemetrexed) mit 2,5 Milliarden Dollar (plus 11 Prozent), Humalog (Insulin lispro) mit 2,4 Milliarden Dollar (plus 15 Prozent) sowie Cialis (Tadalafil) mit 1,9 Milliarden Dollar (plus 10 Prozent) zum Umsatz bei.
Für 2012 rechnet der der Konzern mit Umsatzrückgängen: Wegen der Patentabläufe für Zyprexa werden Umsätze von höchstens 22,8 Milliarden Dollar erwartet. Zumindest teilweise sollen die Einbußen von rund 3 Miliarden Dollar durch Zuwächse bei Präparaten wie Cymbalta, Cialis oder Humalog ausgeglichen werden.
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