Margen eng geregelt

Lilly erklärt Konditionenstreit

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Berlin -

Die Fronten zwischen Lilly und mehreren Großhändlern sind verhärtet. Seit vergangenem Jahr laufen Gespräche – der US-Pharmakonzern betont, dass er nur bedingt auf die Großhändler zugehen könne.

An eine Einigung ist im Konditionenstreit zwischen Lilly und mehreren Großhändlern derzeit nicht zu denken. Der Hersteller von Mounjaro führt seit Ende vergangenen Jahres Gespräche über die Fortführung von weitergehenden Kooperationen. „Dabei setzt sich Lilly für eine enge Zusammenarbeit mit den Großhändlern im Rahmen von transparenten ‚Zahlung für Leistung‘-Modellen ein“, sagt ein Unternehmenssprecher.

Der Hersteller erklärt, dass es wenig Spielraum gebe: „Die Margen der Lieferkette für verschreibungspflichtige Arzneimittel sind in der Arzneimittelpreisverordnung vorgegeben und eng geregelt.“ Konditionen der pharmazeutischen Industrie an die Großhändler seien auf dieser Grundlage nicht beziehungsweise nur eingeschränkt möglich, so der Sprecher. „Unabhängig von einzelnen Verhandlungsergebnissen sind die Arzneimittel von Lilly für die entsprechenden Großhändler jederzeit zu den Konditionen per AGB von Lilly bestellbar.“

Phoenix will Kompromiss

Beim Marktführer Phoenix gibt man sich damit nicht zufrieden: „Wir bedauern sehr, dass in den bisherigen Gesprächen mit Lilly eine Einigung über künftige Rahmenbedingungen noch nicht erreicht werden konnte“, sagt ein Unternehmenssprecher. Nach derzeitiger Lage seien „Veränderungen bei der Verfügbarkeit beim Bezug von Lilly-Produkten“ nicht ausschließbar. „Unser Ziel bleibt unverändert, einen tragfähigen Kompromiss mit Lilly zu finden.“

Laut Phoenix kündigte Lilly die bisherigen Rahmenbedingungen. „Aufgrund dieser aktuell ungeklärten Situation können wir ab dem 1. April 2025 nicht mehr Ihre individuellen Bezugskonditionen für Bestellungen von Produkten der Lilly Deutschland GmbH zur Anwendung bringen und müssen diese von jeglicher Rabattierung beziehungsweise Skontierung zunächst bis auf Weiteres ausschließen.“, heißt es in einem Kundenschreiben. Zudem wurde vor einem Lieferstopp von Produkten wie Trulicity gewarnt.

Bei den Apotheken kommt das Zerwürfnis nicht gut an. Es wird beklagt, dass der Streit auf dem Rücken der Betriebe ausgetragen werde. „Lilly versucht, eine möglichst große Wertschätzung zu bekommen“, sagt ein Inhaber aus Baden-Württemberg. Eine Inhaberin aus Rheinland-Pfalz sieht keine Handlungsmöglichkeit. „Lilly weiß doch, dass wir auf sie angewiesen sind.“

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