Medizinalhanf

Lieferheld-Gründer steigt bei Farmako ein

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Berlin -

Der Medizinalhanfanbieter Farmako hat große Ziele: Das Frankfurter Unternehmen will 50 Tonnen Cannabis importieren. Jetzt wurde ein neuer Investor gefunden.

Nikita Fahrenholz investiert einen hohen sechsstelligen Betrag in Farmako und wird Beiratsmitglied. Mit den Erlösen werden laut Firmenangaben nach 18 Tagen am Markt die laufenden Kosten gedeckt. Überschüssiges Kapital fließe unmittelbar in die Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Fahrenholz gründete 2010 die Essen-Bestellplattform Lieferheld mit. Die Firma gehört seit 2011 zu Delivery Hero. Zur Gruppe gehören laut Firmenangaben weltweit rund 21.000 Mitarbeiter in rund 40 Ländern.

Das Potenzial der Firma liege nicht nur an der guten Position, so Fahrenholz. „Das rasante Wachstum just nach Markteintritt hat mir bestätigt, wie vielversprechend Markt und Unternehmen sind.“ Das große Potenzial liege in der Forschung.

Farmako will in den kommenden vier Jahren 50 Tonnen Cannabis importieren und dadurch die Versorgung von Millionen Patienten in Europa sichern. Eingeführt werden sollen Cannabisblüten und -öle. Bei dem Deal handelt es sich um den weltweit größten Importvertrag. Das hessische Unternehmen konnte dafür bereits eine exklusive Partnerschaft mit Pharmacann Polska abschließen, die mehrere hundert Millionen Euro in die Kassen spülen soll. Im Februar wurde ein Patent beim Europäischen Patentamt angemeldet.

Das hessische Unternehmen wurde im vergangenen September gegründet und hat sich die Cannabis-Forschung auf die Fahne geschrieben, um den laut eigenen Angaben bisherigen Forschungsrückstand aufzuholen. Die Erträge von Farmako fließen direkt in die eigene Forschung. Ab April will die Firma die eigene Produktion beginnen und Anfang 2020 in den Markt eintreten. Farmako ist laut Firmenangaben der zweitgrößte Zulieferer von pharmazeutischen Cannabisprodukten in Deutschland. Geschäftsführer ist Mitgründer Niklas Kouparanis.

Die Legalisierung von Cannabis schreitet weltweit voran. 2017 hat der Gesetzgeber hierzulande Cannabis auf Rezept freigegeben. Bis zur Liberalisierung war medizinisches Cannabis in Deutschland eine Nische, nur rund 1000 Kranke hatten eine Ausnahmegenehmigung. Seither steigt die Nachfrage rasant, zeigen Zahlen der ABDA.

Demnach gaben im Jahr 2018 Apotheken rund 145.000 Einheiten cannabishaltiger Zubereitungen und unverarbeiteter Blüten auf Basis von etwa 95.000 Rezepten zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung ab. Das sind mehr als dreimal so viele wie in den knapp zehn Monaten 2017 von der Freigabe im März bis zum Jahresende. Laut Farmako-Schätzungen wird sich das Marktvolumen im Jahr 2028 europaweit auf 55 Milliarden Euro belaufen.

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