Apotheken haben in den vergangenen Wochen keinen Bronchipret-Saft erhalten. Die Großpackung war weder über den Großhandel noch im Direktgeschäft lieferbar. Bereits bestätigte Liefertermine mussten verschoben werden. Jetzt soll bald wieder Ware zur Verfügung stehen.
Die Lieferschwierigkeiten beim Bronchipret-Saft gehen laut Bionorica auf die hohe Nachfrage nach dem pflanzlichen Arzneimittel gegen Husten und Bronchitis zurück. In den vergangenen Wochen sei es teilweise zu Engpässen bei der Versorgung mit der Packungsgröße 100 ml gekommen, bestätigte ein Firmensprecher.
Der Großhandel konnte nicht beliefert werden. Seit Anfang Juli seien die Lieferanten aber wieder flächendeckend mit Bronchipret bevorratet worden. Die Packungsgröße 50 ml sei durchgehend verfügbar gewesen. Durch die Auslieferung weiterer Chargen im Juli und August sei die Versorgung über den Großhandel sichergestellt.
Apotheken haben den Defekt auch im Direktgeschäft zu spüren bekommen. Aufgrund der Engpasssituation sei es in manchen Fällen zu Verschiebungen bei den Lieferterminen gekommen, so der Sprecher. Den Kunden wurde auf Nachfrage in Neumarkt mitgeteilt, dass es eine Warteliste gebe. „Alle offenen Apothekenaufträge konnten aber zum Ende Juni bedient werden.“
Unter der Marke Bronchipret vertreibt Bionorica Saft, Filmtabletten, Tropfen und Pastillen. Die Linie ist nach Sinupret der zweite Umsatzbringer: Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Hersteller mit dem Hustenmittel hierzulande einen Umsatz von 15 Millionen Euro. Beim Absatz wuchs Bronchipret 2015 mit 22 Prozent deutlich stärker als Sinupret; das Mittel gegen Sinusitis legte nur um 10 Prozent zu.
In Deutschland lagen die Erlöse im vergangenen Jahr bei 101 Millionen Euro, insgesamt wurden rund 244 Millionen Euro erwirtschaftet. Bionorica ist bereits 2015 an die Kapazitätsgrenzen gelangt. Firmenchef Professor Dr. Michael Popp betonte im März, die Anlagen nachgerüstet zu haben, sodass zukünftig die Lager nicht mehr leer bleiben müssten.
Bionorica hat zwölf verschiedene Marken im Sortiment. Wichtigstes Produkt ist Sinupret mit einem Anteil von 65 Prozent. Das Schwesterpräparat Sinupret extract hat sich zum führenden Produkt der Marke entwickelt: Im Februar 2015 hat der 2012 eingeführte Newcomer den Klassiker Sinupret forte überflügelt und macht etwa 32 Prozent des Gesamtgeschäfts in Deutschland aus.
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