Lieferdienste

Otto plant keinen neuen Anlauf

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Berlin -

Nach dem Aus des Lieferdienstes Vitabote hat der Versandhändler Otto erst einmal genug vom Arzneimittelgeschäft: „Mittelfristig planen wir keinen erneuten Anlauf“, sagte ein Sprecher. Spekulationen über eine neue Kooperation mit einer Versandapotheke wies er zurück.

Otto war Anfang 2012 mit dem Vitaboten an den Start gegangen. Kunden konnten online Arzneimittel bestellen und in einer der teilnehmenden Apotheken abholen oder sich bringen lassen. Doch bis zuletzt hatte der Konzern nur zwei Dutzend Apotheken für das Konzept gewinnen können.

Ziel sei jedoch von Anfang an eine bundesweite Abdeckung gewesen, so der Sprecher. Daher habe man einen strategischen Kooperationspartner „aus dem Pharmaumfeld“ gesucht, um erst die Regionen außerhalb Hamburgs und später das Bundesgebiet erschließen zu können.

Allerdings ohne Erfolg: „Trotz intensiver und vielversprechender Gespräche konnte eine solche Partnerschaft letztendlich nicht geschlossen werden“, so der Sprecher. Die teilnehmenden Apotheken erhielten in den vergangenen Wochen ihren Auflösungsvertrag.

Mit Vitabote wirft nach Dedendo innerhalb kurzer Zeit der zweite Lieferdienst das Handtuch – unter anderen Vorzeichen. Bei Otto ist man trotzdem überzeugt, dass es einen Bedarf an solchen Konzepten gibt.

Die derzeit große Bewegung im Pharmamarkt mache Kooperationen momentan jedoch schwer, gerade was die Finanzierung in der Anfangsphase betreffe, so der Sprecher. „Denn für uns war klar, dass wir das Geschäftsmodell nur ausrollen, wenn ausreichend Mittel bereit stehen, um das Geschäftsmodell auch erfolgreich zu skalieren und nachhaltig zu entwickeln.“

Ganz aufgegeben hat Otto seinen Vitaboten aber noch nicht: Die Plattform wird zusammen mit einer Hamburger Apotheke zunächst als Standort-Service für die Otto-Mitarbeiter weitergeführt. „Die Markenrechte sowie die Domain bleiben zunächst also weiterhin in Besitz des Konzerns“, so der Sprecher.

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