Ordermed fährt Pillentaxi

Berlin -

Ordermed hat die Bestellplattform, Pillentaxi die Leasing-Autos. Aus diesem Grund wollen die beiden Lieferdienste künftig kooperieren und ihre Angebote neuen Kunden als Paket präsentieren. Um eine Fusion handelt es jedoch nicht: Beide Firmen blieben unabhängig, so Ordermed-Gründer Markus Bönig und Pillentaxi-Chef Thomas Stiegler.

Die Unternehmen wollen sich vor allem gegenseitig neue Kunden zuschieben. Für das gemeinsame Leistungspaket werden laut Bönig keine speziellen Konditionen angeboten. Stiegler will den bestehenden Pillentaxi-Kunden jedoch ein Sonderangebot für die Teilnahme an Ordermed präsentieren. Apotheken seien indes nicht verpflichtet, beide Services zu nutzen, betonen die neuen Partner.

Auch im Internet wollen sich die beiden Firmen vernetzen. Ordermed-Nutzer können sich die Arzneimittel über die App künftig vom Pillentaxi liefern lassen. Neue Pillentaxis sollen mit dem Slogan „Bestellt mit Ordermed, geliefert mit dem Pillentaxi“ versehen sein. Die Apothekenkooperation Linda, die unter der Marke Orderlinda mit Bönig kooperiert, bleibt weiter bei ihrem eigenen Lieferwagendesign.

Besonders das Pillentaxi könnte von der Kooperation profitieren: Das Kölner Unternehmen hat keinen eigenen Außendienst und wird künftig bei der Akquise des rund 20-köpfigen Vertriebsteams von Bönig mit beworben. Auch der Ordermed-Chef freut sich über die neue Partnerschaft. „Das ist eine tolle Ergänzung, die wir alleine nicht bringen könnten.“

Das Pillentaxi können Apotheken beim Botendienst einsetzen. Das Konzept wurde 2010 vom Kölner Apothekerehepaar Lena und Dominik Riemer entwickelt. Heute führt Stiegler gemeinsam mit dem Apotheker Rainer Schulte die Geschäfte. Bislang sind 92 Apotheken mit rund 100 Wagen beteiligt. Schwerpunkt ist Nordrhein-Westfalen mit rund 60 Apotheken.

Für einen geleasten Fiat 500 inklusive Kapsel, Beklebung, Überführung zur Apotheke sowie 10.000 Kilometer im Jahr müssen die Apotheken 232 Euro pro Monat zahlen. Dazu kommt eine Marketinggebühr von 79 Euro.

Ordermed kostet eine einmalige Gebühr von 177 Euro für Werbematerialien. Monatlich werden 53 Euro fällig. Für jedes über das Bestellportal nachgefragte Rx-Medikament müssen die Apotheken zwischen 35 und 50 Cent abgeben.