Produktproben sind in Frauenzeitschriften längst Standard. Der Wort & Bild Verlag betritt dagegen neues Terrain. Es handele sich um ein Pilotprojekt, sagt ein Sprecher. In den Verlagsmedien seien künftig auf einer Trägeranzeige aufgeklebte Warenproben möglich. Er sieht auch Vorteile für die Pharmazeuten: „Sie bringen den überzeugten Verwender wieder in die Apotheke zurück.“

Nicht alle Apothekenprodukte werden der Umschau beigelegt: Die eingesetzten Werbemittel würden im Vorfeld von Anzeigenleiterin Brigitta Hackmann und ihrem elfköpfigen Team detailliert geprüft. Zudem sei die maschinelle Verarbeitung bei der hohen Auflage inklusive Warenprobe produktionstechnisch eine große Herausforderung für den Verlag, so der Sprecher.

Bei der ersten Warenprobe handelt es sich um eine Neueinführung von Heel. Das Pflege-Gel „Coolakut Stich & Sun“ ist ein Repellent und kein Arzneimittel. Es soll – wie das parallel eingeführte Konkurrenzprodukt von Mama Natura – bei Insektenstichen und Sonnenbrand eingesetzt werden. Auf der Seite, auf der die Probe aufgeklebt ist, wird das Produkt beschrieben. Auf der Verpackung der Gratisbeigabe steht „Neu in der Apotheke“.

Beim Wort & Bild Verlag gab es zuletzt mehrere Veränderungen. Die Internetauftritte des bayerischen Medienhauses werden künftig auch Werbeformate zeigen. Vier Jahre waren sie frei von Reklame. „Ich möchte die neue Erlösquelle nutzen, um das Angebot für die Vor-Ort-Apotheken zu verbessern, ohne dass unsere Kunden zusätzliche Kosten haben“, sagte Verlagschef Andreas Arntzen, der das Unternehmen seit März führt.

Verantwortlich für die Kampagnen ist die Marketingagentur IQ Digital, die Kunden einsammeln soll. Die Vermarkter werden gemeinsam mit dem Anzeigenteam des Baierbrunner Unternehmens die Internetseiten und mobilen Angebote von apotheken-umschau.de, baby-und-familie.de, senioren-ratgeber.de und diabetes-ratgeber.net betreuen.

Pharmawerbung wird im Juli starten. Bislang wurden Formate im Non-Pharma-Bereich umgesetzt wie eine Werbung im Ressort Sport für zum Beispiel Eurowings. Arntzen trat als Chief Executive Officer (CEO) respektive Sprecher der Geschäftsführung die Nachfolge von Dr. Hartmut Becker an. Der 48-Jährige kam von der NZZ-Mediengruppe.