Kundenzeitschriften

Re-Load: Aponow statt Apo-Rot

, Uhr
Berlin -

Der Hamburger Hersteller Dr. Döllefeld entschuldigt sich für die misslungene Re-Load-Werbung in der „Apotheken Umschau“: „Wir bauen auf die stationären Apotheken als unsere wichtigsten Vertriebspartner und legen daher auf eine gute Kooperation besonderen Wert“, betont der Hersteller in einer Stellungnahme. Auf seiner Internetseite verweist Dr. Döllefeld nun auf die Bestellplattform Aponow von Markus Bönig.

In der Ausgabe 10B hatte der Dr. Döllefeld im Oktober für sein Nahrungsergänzungsmittel Re-Load Vital geworben. Teil der ganzseitigen Anzeige war ein Sonderangebot: 10 Prozent Rabatt auf das Vitamin-Koffein-Getränk sollte es demnach nicht nur „in jeder teilnehmenden Apotheke“, sondern auch auf der Internetseite des Herstellers geben. Die Anzeige verwies direkt auf die Homepage, inklusive Gutscheincode „Auftrieb“. Dort wurde zu Apo-Rot verlinkt.

Bei den Apothekern sorgte die Anzeige für Unmut. Der Wort & Bild Verlag bezeichnet das als „einen Fehler, der nicht hätte passieren dürfen“. Das Anzeigenmotiv verstoße gegen geltende Regeln und Geschäftsbedingungen des Verlages und hätte so nicht erscheinen dürfen, hieß es in einer Mitteilung. „Hier haben Kontrollmechanismen in unserem Haus versagt“, erklärte der Verlag. „Wir werden unverzüglich dafür sorgen, dass solche Fehler nicht mehr passieren werden.“

Dr. Döllefeld erklärt nun, die Anzeige habe „bedauerlicherweise zu Irritationen und Verärgerung bei zahlreichen Apothekern“ geführt. Einige Apotheker hätten daher eine potentielle Umsatzabwanderung hin zum Online-Vertrieb und damit geringeren Abverkauf befürchtet. „Diese Reaktion stationärer Apotheken war für uns als schnell wachsendes Start-up leider nicht vorhersehbar; wir bedauern die entstandenen Irritationen ausdrücklich.“

Nach den ersten Irritationen seien daher sofort bundesweit Apotheken besucht worden, „um ein direktes Gespräch auf Augenhöhe zu führen“. Das ehrliche Feedback der Apotheker sei aufgegriffen und in ein neues Konzept umgewandelt worden.

Auf der Suche nach alternativen Bestellmöglichkeiten traf der Hersteller auf Bönig und dessen Bestellportal Aponow. Darüber können Patienten bei jeder Apotheke Arzneimittel anfordern: Beim Bestellvorgang geben sie ihre Postleitzahl an und erhalten eine Liste der Apotheken in ihrer Umgebung. Der Patient wählt eine Apotheke aus und bestellt das Präparat vor. Die Apotheke bekommt ein Fax und erfährt auf diesem Weg, wie der Patient kontaktiert werden und ob er seine Medikamente geliefert bekommen möchte. Der eigentliche Kaufvorgang findet dann bei Übergabe zwischen Patient und Apotheke statt.

Inzwischen leitet Dr. Döllefeld jede Bestellung auf der eigenen Website auf Aponow um – und damit zu den Vor-Ort-Apotheken. „Ein beispielhaft zeitgemäßes Modell, das gut Schule machen könnte, da es den regionalen und stationären Handel fördert, dem Endkunden aber dennoch die absolute Bequemlichkeit einer Online-Bestellung bietet“, findet man bei dem Hersteller.

Dr. Döllefeld wertet die Maßnahme als Erfolg: Einerseits werde die Lücke zwischen Online und Offline geschlossen, andererseits den stationären Apotheken der Rücken gestärkt. „Re-Load vital bleibt weiterhin starker Partner der stationären Apotheken und leitet als erster Hersteller am Markt alle Bestellungen der eigenen Website an die stationären Apotheker – auch jener Kunden, mit einer Vorliebe für bequeme Bestellungen im Netz.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte