„Apothekenpreise - nein danke!“ Mit diesem provokanten Slogan wirbt die Schlecker- Versandapotheke Vitalsana seit ihrem Start vor etwa einem Monat. Die Botschaft für den Verbraucher ist unmissverständlich: Vitalsana ist vor allem eines - billig. Um diesen Eindruck zu erwecken, scheint die Versandapotheke auch vor möglicherweise wettbewerbswidrigem Marketing nicht zurückzuschrecken.

Wie in dieser Woche bekannt wurde, sind im Vitalsana-Bestellkatalog bei mehreren Produkten erfundene unverbindliche Preisempfehlungen des Herstellers abgedruckt. Der Vergleich mit einem Preis, der gar nicht existiert, gaukelt dem Kunden vermeintliche Einsparungen von beispielsweise 10 Prozent vor.

Das Werbekonzept, bei dem der Preis das einzige Argument darstellt, ist ebenso einfach wie alt. Kostenvergleiche erzielen die gewünschte Wirkung beim Verbraucher. Doch Vitalsana zieht nicht nur falsche Daten heran, um den Kunden möglichst hohe Einsparungen vorzugaukeln. Die Marketingstrategie reduziert Arzneimittel zu Waren, die sich nur über den Preis definieren.

Kundenfang um jeden Preis? Zumindest bei den Produkten Centrum und Vitasprint ist damit jetzt Schluss: Der Hersteller Whitehall-Much hat Vitalsana dazu aufgefordert, die Werbung mit erfundenen Herstellerpreisen künftig zu unterlassen. Das Urteil der getäuschten Kunden kann nur lauten: „Falsche Preise - nein danke!“