Kuhmilchallergie

Infectopharm baut Babynahrung aus

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Berlin -

Der auf Kinderheilkunde spezialisierte Hersteller Infectopharm hat eine neue Spezialnahrung für Babys auf den Markt gebracht. Das hessische Familienunternehmen bietet mit Nutramigen Puramino ein Präparat zur Behandlung schwerer Kuhmilchallergien an.

Nutramigen Puramino ersetzt das Milcheiweiß laut Hersteller vollständig durch Aminosäuren. Deshalb kann bei Patienten keine allergische Reaktion mehr auftreten. Außerdem soll das neue hypoallergene Produkt angewendet werden, wenn sich die Symptomatik der Allergie bei Einnahme einer extensiv hydrolysierten Spezialnahrung nicht verbessert.

Eine Packung erhält 400 Gramm Pulver und kann für Kinder bis zu einem Alter von sechs Monaten als alleinige Nahrung verwendet werden, danach ergänzend etwa zum Abstillen. Die Symptome sollen bereits nach einigen Tagen nachlassen. Das Produkt ist als diätetisches Lebensmittel deklariert. Infectopharm vertreibt das Präparat hierzulande für den US-Hersteller Mead Johnson.

In Deutschland werden laut Infectopharm monatlich rund 40.000 Dosen an Spezialnahrung benötigt. Bereits heute entfalle jede zweite abgegebene Packung auf Präparate, die auf Aminosäuren basieren. Bislang vertreibt Infectopharm mit Nutramigen LGG ein Präparat für eine milde Kuhmilchallergie. Beide Milcheiweißallergiemittel sind bei einer diagnostizierten Erkrankung verordnungsfähig, heißt es. Die Nahrung soll nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.

Edward Mead Johnson gründete den Hersteller 1905, weil sein Sohn Probleme mit der Nahrungsaufnahme hatte. Kurz darauf kam mit Dextrilactic die erste Babynahrung auf den Markt. Das Sortiment umfasst heute rund 70 Produkte, die in 50 Ländern vertrieben werden. In den 1960 Jahren wurde das Unternehmen von Bristol-Myers – heute Bristol-Myers Squibb (BMS) – übernommen und 2009 an die Börse gebracht. Mit rund 8000 Beschäftigten wird ein Jahresumsatz von rund 4 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Je 40 Prozent der Verkaufserlöse werden mit Standard-Babynahrung sowie Nahrungsergänzung für Kinder erzielt. 10 Prozent entfallen auf Präparate bei Allergien und schweren Intoleranzen. Weitere Marken sind Enfamil, Enfakid und Sustagen.

Infectopharm hat sich seit der Gründung 1988 darauf spezialisiert, neue kindgerechte Darreichungsformen für bekannte Wirkstoffe zu entwickeln. Damit trifft das Unternehmen mit Sitz in Heppenheim geschickt die Nische zwischen Discountanbietern und Rabattverträgen. Weitere Schwerpunkte bilden Antiparasitika und Antiinfektiva.

Anfang 2015 wurde der Hersteller Pädia übernommen. Unter der Dachmarke werden die OTC-Produkte von Infectopharm gebündelt, dazu gehören etwa Babybene, Dimet und Pädiasalin. Zudem bietet das Unternehmen für Fachkreise die Fortbildungen „Consilium“ an. In den Seminaren sollen Informationen produktneutral und wissenschaftlich rund um das Thema Kindergesundheit vermittelt werden.

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