Bayer

Kündigungen sind „Ultima Ratio“

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Der Stellenabbau am Berliner Stammsitz der fusionierten Bayer Schering Pharma AG ist fast abgeschlossen. „Es gibt noch etwa 50 Mitarbeiter, für die wir eine Lösung finden müssen“, sagte der Vorstandschef des Bayer-Mutterkonzerns, Werner Wenning, dem „Tagesspiegel“. „Das wollen wir bis Ende 2009 geschafft haben.“ Ziel sei, die verbliebenen Fälle im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern „zur Zufriedenheit aller Beteiligten lösen zu können“. Er bekräftigte, betriebsbedingte Kündigungen wären nur „die Ultima Ratio“. Eine Aufstockung des Personals am Standort Berlin mit noch rund 5000 Beschäftigten sei jedoch derzeit nicht absehbar.

Der Bayer-Chef signalisierte, dass die Einsparungen durch die Zusammenführung insgesamt mit mehr als 800 Millionen Euro pro Jahr höher ausfallen als zunächst mit 700 Millionen Euro kalkuliert. Eine Schering-Hauptversammlung hatte im September 2007 nach 155 Jahren Eigenständigkeit die Übernahme durch Bayer besiegelt, nachdem sich die Leverkusener in einem Milliardenpoker die Mehrheit gesichert hatte. Für Berlin war im März 2007 eine Vereinbarung über einen sozialverträglichen Stellenabbau geschlossen worden. Den damaligen Angaben zufolge war in Berlin der Wegfall von 1200 Stellen zu regeln.

Zu den Gerüchten der vergangenen Woche, wonach der US-Pharmkonzern Pfizer plant, Bayer zu übernehmen, wollte Wenning keine konkrete Stellung nehmen. „Ausschließen kann man nichts, in der heutigen Zeit erst recht nicht“, sagte er. Der Konzern habe allerdings schon seit Jahren seine Hausaufgaben gemacht, weshalb er keinerlei Angst habe. Wenning sieht in einer hohen Marktkapitalisierung den besten Schutz gegen eine fremde Übernahme. Eigene Zukäufe in der Gesundheitssparte schloss der Bayer-Chef im Interview nicht aus.

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