Generika

KSK tauscht Omeprazol gegen Silbermünzen

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Noch vor rund zwei Jahren war der Generikahersteller KSK Pharma kaum jemandem in der Branche ein Begriff. Das änderte sich Ende 2008 schlagartig, als das Unternehmen aus dem badischen Berghausen bei der dritten AOK-Rabattvertragsrunde den Wirkstoff Omeprazol exklusiv gewann. In der Folge hatte der Shooting Star wegen der „krummen“ Packungsgrößen Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Verträge. Heute ist KSK-Chef Peter Krcmar von den Rabattverträgen so genervt, dass er sich nie wieder an Ausschreibungen beteiligen will. Stattdessen setzt er auf Silbermünzen.

Um die Zukunft der Firma und ihrer Partner abzusichern, steige man zum Jahreswechsel in ein vollkommen neues Geschäftsfeld ein, teilte Krcmar mit. Dazu hat der Unternehmer Ende August die „Edelmetall-Reserve AG“ gegründet; eine KSK-Tochter hält 24 Prozent der Anteile. Die Geschäftsidee: Kleine Münzen von 1/10 Unze Feinsilber als Zahlungsmittel in Krisenzeiten. „Ich rechne fest mit einem Zusammenbruch des Euros“, sagte Krcmar gegenüber APOTHEKE ADHOC. „Währungsreformen kommen immer unangekündigt.“

Für diese Fälle sollte aus seiner Sicht jeder Bürger „silberne Reserven“ haben: Für 1/10 Unze im Wert von 4,50 Euro könnte man in der Krise Waren des täglichen Bedarfs kaufen, so die Idee. Der Bezug zur Apotheke bleibt: Die Prägung „Ginkgo-Taler“ hat sich Krcmar für seine Ersatzwährung europaweit schützen lassen. Eine Münzprägmaschine hat er vom italienischen Staat gekauft.

Nach dem Verkauf der ersten Charge von 100.000 Münzen wird der Verkaufspreis tagesaktuell an den Silberpreis angepasst. 20 Taler gibt es derzeit für 90 Euro in der Geschenkbox, außerdem Silber- oder Goldbarren. Wer keine Edelmetallvorräte kaufen will, kann auch in die Gesellschaft investieren: Ab Januar gibt die Firma Edelmetall-Reserve Genussscheine im Wert von 1000 Euro aus.

KSK bleibt im Pharmageschäft aktiv. Im kommenden Jahr sollen Krcmar zufolge sogar neue Präparate zugelassen werden. Allerdings könnte das neue Geschäft mit den Edelmetallen zu einem relevanten Standbein der KSK-Pharma werden, hofft Krcmar. Prominente Unterstützung hat er: Vorsitzender im Aufsichtsrat ist der ehemalige Stada-Finanzvorstand Dr. Alexander Oehmichen, der sich 2008 als Rechtsanwalt selbständig gemacht hat. Krcmar und Oehmichen haben sich vor der Bundesvergabekammer kennengelernt - als Gegner in einem Rechtsstreit um die AOK-Rabattverträge.

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