Studenten besuchen Großhändler

Krieger: Apotheker werden in der Offizin gebraucht

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Berlin -

Knapp 20 angehende Apotheker haben sich den privaten Großhändler C. Krieger & Co. angesehen. Das Unternehmen mit Sitz in Koblenz lud die Studenten zu einer Besichtigung des Lagers ein. Der Nachwuchs solle sich trauen, nach der Ausbildung in der öffentlichen Apotheke Fuß zu fassen, sagt eine Sprecherin.

Krieger ist der älteste Privatgroßhändler Deutschlands. Schon vor Jahren lud das 1802 gegründete Unternehmen Pharmaziestudenten in die eigenen Hallen, um Abläufe wie Bestellabwicklung und Versand zu demonstrieren. Die Tradition soll jetzt wieder aufleben: Jährlich sollen angehende Pharmazeuten durch das Lager geführt werden.

Die Studenten waren rund vier Stunden vor Ort. Während der Betriebsführung wurde ihnen unter anderem gezeigt, wie Aufträge aus der Apotheke zum Großhändler gelangen, welche Technik genutzt wird, um die Wannen zu füllen und wie der Versand erfolgt. Im Anschluss war Zeit für Gespräche, bei denen es unter anderem um Themen wie Arzneimittelsicherheit, Fachkräftemangel, zunehmende Bürokratie und Wirtschaftlichkeit ging.

Krieger spricht mit den Einladungen von Pharmaziestudenten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gezielt angehende Apotheker im 8. Semester an. Denn: Aus einem Pharmaziestudenten werde ein Apotheker, aber nicht jeder Apotheker arbeite nach dem Studium in einer Apotheke. Die Möglichkeiten in Forschung, Herstellung und Verwaltung seien vielfältig. Der Großhändler will bei dem Besuch mehr Informationen für den Entscheidungsweg hin zur öffentlichen Apotheke vermitteln.

Der geschäftsführende Gesellschafter Jochen Meyer-Dönselmann zieht ein positives Fazit: „Wir konnten den Studenten mitgeben, dass die Apotheke vor Ort ein attraktiver Arbeitsplatz ist und aus unserer Sicht unverzichtbar für die Gesundheitsversorgung. Sie werden gebraucht – und wir wollen dafür ein guter Partner sein.“ Meyer-Dönselmann führt das Unternehmen seit einem Jahr in fünfter Generation. sSeit Februar 2017 war er bei Krieger für die Bereiche Marketing und Vertrieb verantwortlich.

Krieger beliefert rund 400 Apotheken in Rheinland-Pfalz, Mittel-Hessen und im südlichen Nordrhein-Westfalen. Täglich gelangen rund 3000 Aufträge in rund 200 Touren in die Offizin. Bis zu 30.000 Kilometer seien die Fahrzeuge dafür unterwegs. Der Privatgroßhändler beschäftigt rund 180 Mitarbeiter und hat eine Lagerfläche von rund 10.000 Quadratmeter mit rund 70.000 Artikeln. Im vergangenen Jahr wurden die Anlagen modernisiert. Knapp 75 Prozent der Aufträge werden seitdem automatisiert kommissioniert.

Von Koblenz aus verfügt Krieger über eine recht exklusive Lage. Die nächst gelegenen Mitbewerber in Rheinland-Pfalz sind die Phoenix-Niederlassung in Bad Kreuznach und ein Vertriebszentrum der Sanacorp in Mainz. In dem Bundesland sind außerdem Alliance Healthcare Deutschland (AHD) und Fiebig/Palapharm in Ludwigshafen und Gehe in Kaiserslautern vertreten. Im Liefergebiet zwischen Trier und Gießen sowie Bonn und Mainz hat Krieger laut Firmenangaben einen Marktanteil zwischen 15 und 20 Prozent.

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