Krankenkassen

TK: Apotheken-App von Aliud

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Berlin -

Die Techniker Krankenkasse (TK) arbeitet bei ihrem Arzneimittelcoach für Versicherte seit Oktober mit dem Generikahersteller Aliud zusammen. Die Stada-Tochter stellt teilnehmenden Apotheken zunächst kostenfrei eine App zur Verfügung. Dadurch sollen die Beratungsgespräche mit den Versicherten unterstützt werden. Auch die Abrechnung des Honorars können Pharmazeuten per Tablet an die Kasse schicken.

Die TK hat derzeit rund 250 Apotheken im Boot. Die Teilnehmer können die Aliud-App in den ersten sechs Monaten für die Medikationsanalyse kostenlos nutzen. Bei dem Angebot handelt es sich um die Service-App des Apotheken-Fachkreises des Herstellers. Die Kosten liegen bei einer Laufzeit von drei Jahren bei 59 Euro monatlich.

Mit der Anwendung kann auf die Inhalte des TK-Arzneimittelcoaches zugegriffen werden. Dadurch soll es möglich sein, alle Unterlagen für das Beratungsgespräch in der App vorzubereiten und im Anschluss zu dokumentieren. Auch Filme gehören zum Angebot: Gezeigt werde etwa, wie spezielle Darreichungsformen angewendet werden können. Außerdem können Rabattverträge erklärt werden.

„Mit diesem Angebot können Apotheker das Arzneimittel-Coaching mit anschaulichen Grafiken und Multimediainhalten auf dem Tablet-Computer durchführen“, sagt TK-Chefapotheker Tim Steimle. Dadurch würden die Inhalte besser veranschaulicht und leichter verständlich. Die Kasse bietet seit einem Jahr zwei Beratungstermine an. Die TK bezahlt Apotheken für den Service 25 Euro.

Bisher haben sich rund 1600 Versicherte in den Bereichen Diabetes und Rheuma eingeschrieben. Weitere Indikationen sind geplant. Für den Bereich koronare Herzkrankheit (KHK) wurden mehr als 14.000 Patienten identifiziert. Der Kontakt wird von der Kasse vermittelt. Auch die Medikationsliste wird von der TK gestellt.

Auch Aliud ist im Bereich Medikationsmanagement präsent. Der Hersteller bietet für einmalig 199 Euro einen Arzneimittelpass an. Der Service ist für Patienten gedacht, die mehr als fünf Arzneimittel einnehmen. Mit einer Etikettierungssoftware erfasst der Apotheker die Medikation der verschiedenen Ärzte und druckt für den Patienten ein Profil aus. Auch rezeptfreie Arzneimittel sind laut Aliud enthalten.

Anhand des Passes sollen Apotheker erkennen können, ob Wechselwirkungen bestehen oder Arzneimittel mehrfach verschrieben wurden. Dadurch werde die Kundenbindung gestärkt und der Dokumentationspflicht nachgekommen. Patienten sollen den Pass auch in die Arztpraxis mitnehmen.

Seit zwei Jahren gehören außerdem Service-Terminals mit Touchscreens zum Sortiment. Die Geräte sollen den Dialog zwischen Apothekenangestellten und Kunden unterstützen. Auch Produktinformation und Fortbildungen sind enthalten. Ein Terminal kostet bei einer Laufzeit von drei Jahren 119 Euro pro Monat, die Premiumklasse liegt bei 159 Euro monatlich. Mitglieder der Apothekenkooperation „Meine Apotheke“ (mea) der Sanacorp zahlen pro Monat 99 Euro. Laut Aliud machen 300 Apotheken mit.

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