Krankenhäuser

Rhön-Klinikum dank Verkauf mit kräftigem Plus dpa, 14.05.2014 10:16 Uhr

Hohe Einmaleffekte: Der eigene Ausverkauf hat der Klinikkette Rhön einen Milliardengewinn gebracht. Foto: Rhön AG
Bad Neustadt/Saale - 

Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum hat wegen des Verkaufs eines Großteils seiner Häuser zum Jahresauftakt deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich sei der Gewinn im ersten Quartal auf rund 1,4 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Konzern 24,3 Millionen Euro Plus gemacht.

Das erste Quartal war stark von Einmaleffekten geprägt: Rhön hatte für rund 3 Milliarden Euro insgesamt 40 Kliniken an den Medizinkonzern Fresenius verkauft, die meisten wechselten Ende Februar den Besitzer. Der Umsatz sank deshalb um 16,3 Prozent auf 629,5 Millionen Euro.

Die Kennziffern des fränkischen Klinikbetreibers seien wegen der neuen Unternehmensstruktur schwer zu interpretieren, schrieb Commerzbank-Analyst Volker Braun in einer Studie. Es sehe jedoch danach aus, als ob sich die „neue Rhön“ auf einem guten Weg befinde. Rhön betreibt künftig noch zehn Kliniken an fünf Standorten.

Wegen der weiter andauernden Neuausrichtung gab Unternehmenschef Martin Siebert erneut keinen Ausblick für dieses Geschäftsjahr. Die Erwartungen für 2015 bestätigte er: Im ersten Jahr in der neuen Aufstellung peilt Rhön Erlöse von 1,06 Milliarden Euro bis 1,12 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 145 Millionen Euro bis 155 Millionen Euro an. Der Konzern wolle von 2015 an um mehr als drei Prozent pro Jahr wachsen, sagte Finanzchef Jens-Peter Neumann. Zusätzlich will Rhön sich auch durch Übernahmen verstärken.

Der Deal mit Fresenius ist inzwischen weitgehend abgeschlossen, nur für die Rhön-Anteile an den Wiesbadener Horst Schmidt Kliniken steht die Zustimmung der Stadt als Mehrheitseigner noch aus. Die Stadtverordneten tagen am 22. Mai.

Rhön will seine Aktionäre an dem Gewinn aus dem Verkauf beteiligen und hat bereits einen Rückkauf eigener Aktien sowie eine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres angekündigt. Für den Aktienrückkauf in Höhe von 1,7 Milliarden Euro rechnet das Management mit einer hohen Zustimmung auf der Hauptversammlung im Juni.