Die Übernahme von 40 Rhön-Kliniken durch Deutschlands größte Krankenhauskette Helios ist nahezu perfekt. Die Stadt Wiesbaden stimmte dem Verkauf der Rhön-Anteile an die Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) zu, wie Helios und HSK mitteilten. Bis Ende Juni soll das Geschäft abgeschlossen sein, die übrigen Häuser hatten bereits den Besitzer gewechselt. Zugleich zog der Medizintechnik-Hersteller B. Braun seine Klage gegen eine umstrittene Satzungsänderung bei Rhön-Klinikum zurück.
Als mittlerweile größter Einzelaktionär wolle B. Braun die neue Ausrichtung des fränkischen Klinikbetreibers unterstützen, erklärte der nordhessische Konzern. Allerdings sind nach Rhön-Angaben noch drei weitere Anfechtungsklagen anhängig. Die Hauptversammlung des Unternehmens hatte die Streichung einer Klausel beschlossen, die für wichtige Entscheidungen eine Mehrheit von 90 Prozent vorschreibt.
Hintergrund ist das jahrelange Tauziehen um Rhön. Mithilfe der Sperrklausel hatten B. Braun und der Krankenhausbetreiber Asklepios eine Komplettübernahme durch Fresenius blockiert. Stattdessen verkaufte Rhön schließlich einen Großteil seiner Kliniken an die Fresenius-Sparte Helios, die Wettbewerber gaben ihren Widerstand auf und einigten sich auf eine Zusammenarbeit. Rhön will sich mit den verbliebenen Kliniken auf die Spitzenmedizin konzentrieren.
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