Paxlovid (Nirmatrelvir und Ritonavir, Pfizer) kann schwere Covid-19-Verläufe bei rechtzeitiger Einnahme verhindern. Kostenträger ist das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) – das gilt auch für Privatrezepte.
Seit Anfang des Jahres können Mediziner:innen bei der Therapie von Patient:innen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf auf Paxlovid (Nirmatrelvir, Ritnoavir, Pfizer) als Therapieoption zurückgreifen. Gesetzlich Versicherte müssen keine Zuzahlung leisten.
Doch auch privatversicherte Patient:innen müssen keine Kosten übernehmen. Egal ob rosa oder blaues Rezept: Als Kostenträger ist das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) eingetragen. Die Zuzahlung von 0 Euro muss auf Privatrezepten mitunter händisch eingetragen werden.
Die Kostenträgerkennung des BAS ist die IK 103609999. Die Abrechnung erfolgt einmal monatlich. Das Präparat wird nicht mit einer regulären, sondern mit einer Bund-PZN verordnet. Die für den Großhandel bestimmten Vergütungen sind von der Apotheke an den Großhandel weiterzuleiten. Die Apotheke erhält je Packung Paxlovid 30 Euro, bei der Lieferung nach Hause kommt eine Botendienstpauschale in Höhe von 6,72 Euro hinzu. Da der Großhandel eine Vergütung von 20 Euro je Packung erhält, beträgt die Gesamtvergütung für Großhandel und Apotheke entweder 59,50 (brutto) oder – inklusive Botendienst – 67,50 (brutto).
Bislang durften Apotheken die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beschafften antiviralen Oralia zur Behandlung von Covid-19 nur nach Vorlage einer Verschreibung beim Großhandel bestellen. Das ändert sich nun durch die neue Allgemeinverfügung: Ab sofort können Apotheken je zwei Packungen Paxlovid oder Lagevrio vorrätig halten. Krankenhausapotheken können bis zu fünf Therapieeinheiten vorrätig halten. Diese Vorgabe gilt bis zum 25. November 2022.
Während Nirmatrelvir eine bestimmte Protease von Sars-CoV-2 hemmt, fungiert Ritonavir als Booster: Durch die Kombination kommt es zu synergistischen Effekten. Ritonavir verlangsamt durch die hochpotente Inhibition von Cytochrom P450 – insbesondere CYP3A4 – und von P-Glykoprotein, den Metabolismus von Nirmatrelvir und sichert dadurch ausreichend hohe Wirkspiegel.
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